
Nach Informationen der WirtschaftsWoche erhielten die Telekom-Tochter T-Systems und der Düsseldorfer Sicherheitsspezialist Secusmart vom zuständigen Beschaffungsamt den Zuschlag für den „Rahmenvertrag über Lieferung, Installation und Betrieb eines Systems für die sichere mobile Kommunikation“.
Beide liefern jeweils etwa die Hälfte von fast 10.000 sicheren Geräten. Mit den neuen Smartphones soll es erstmals möglich sein, sowohl Telefonate als auch E-Mails zu verschlüsseln – bislang waren dafür jeweils verschiedene Handys nötig. Zusätzlich können aber auch gängige Smartphone-Apps wie Facebook oder Twitter genutzt werden, die bislang aus Sicherheitsgründen gesperrt waren.
Die neue Gerätegeneration ist jedoch in einen dienstlichen und einen privaten Teil getrennt. „Im offenen Teil kann man Applikationen nutzen, wie bei einem normalen Smartphone“, sagte Stephan Maihoff, zuständiger Projektleiter bei T-Systems, der WirtschaftsWoche.
Die Telekom nutzt für ihre Simko3 (Sichere mobile Kommunikation) genannte Lösung Samsung-Telefone vom Typ Galaxy-S2 und S3. Die Düsseldorfer Secusmart bietet ein Blackberry Z 10.





Die Entscheidung für Blackberry ist dabei eine kleine Sensation. Denn über Jahre hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Blackberrys als nicht vertrauenswürdig eingestuft. Der Grund: Die Geräte des kanadischen Herstellers RIM leiteten sämtliche Daten über Server im britischen Egham – fremde Geheimdienste hätten damit Zugriff auf sensible Regierungsinformationen erhalten.
Mit der neuen Gerätegeneration hat sich Blackberry von seiner alten Netzwerkstruktur verabschiedet. Ab sofort fließen die Daten dezentral durch die Netze. Damit konnte Secusmart auch die Bedenken des BSI zerstreuen. Damit dürfen Beamten mit den neuen Telefonen künftig sogar Dokumente der Geheimhaltungsstufe VS-NfD (Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch) empfangen und verschicken. Auch Unternehmen können die Telefone zum Preis von etwa 2500 Euro kaufen.