Die ersten Scanner sind jedoch noch längst keine Alleskönner, die von Allergenen über Keimzahl, Vitamingehalt und Reifegrad bis zu Giftstoffen wirklich alles lückenlos erkennen. Dafür müssen die Forscher die Datenbasis vergrößern und die Analysealgorithmen erst deutlich verbessern. Mehrere beteiligte Fraunhofer-Institute kündigen daher an, ihre Geräte aus diesem Grund erst in drei bis fünf Jahren auf den Markt zu bringen. „Die Gefahr ist groß, eine Produktenttäuschung zu produzieren“, warnt der Karlsruher Experte Gruna vor allzu voreiligen Versprechungen.
Tatsächlich verraten die Systeme von Tellspec und Consumer Physics dem Nutzer vorerst nur, welche Mengen an Fett, Eiweiß, Zucker, sonstigen Kohlenhydraten und Kalorien in einem Produkt stecken. Immerhin ein Anfang. Doch bald sollen sie zum Beispiel auch Schimmelsporen oder Gluten, das manche Menschen nicht vertragen, detektieren können.
Das Start-up Freshdetect aus Pullach bei München geht es vorsichtiger an. Gründer Oliver Dietrich will nächstes Jahr zunächst Schlachtern, Fleischern und Lebensmittelhändlern ein mobiles Handgerät anbieten, das die Bakterienbelastung von Schweinefleisch misst – sogar durch eine Verpackung. Bewährt sich die Technik, ist auch seine Vision ein Scanner für jedermann.
Die sieben Erfolgsfaktoren gesunder Ernährung
“Buy fresh, eat fresh”: Frisches kaufen, Frisches essen”
Zucker vermeiden
Weizenmehl vermeiden
“Frankenfoods” (Frankenstein Food), also Nahrungsmittel aus genetisch veränderten Pflanzen oder Tieren vermeiden
Gute Proteine wie (Hühner-)Fleisch, Nüsse und Körner essen
Gute Fette verwenden; sie machen nicht fett, denn die Übeltäter sind Zucker und Weißmehl
Phytonutrients, also Phytonährstoffe, sind Nährstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln. Sie sind, anders als Vitamine, nicht lebensnotwendig. Aber sie halten gesund und fit und sollen die Lebenserwartung verlängern.
Er wäre eine Umwälzung der Verhältnisse bei der Lebensmittelkontrolle. Sie liegt heute im Wesentlichen beim Staat. Er hat zwar viele Gesetze und Vorschriften erlassen, aber es fehlt ihm am Personal, deren Einhaltung zu überwachen. Checken erst einmal die Kunden selbst, was sie da kaufen, wäre die öffentliche Bürokratie überflüssig. „Jeder Schmu flöge rasch auf“, erwartet Fraunhofer-Mann Gruna. Bevor ein Skandal daraus wird. Und die Mindesthaltbarkeit von Produkten müsste nicht mehr ausgewiesen werden.
Und auch gegen Lebensmittelverschwendung ließe sich etwas tun: Bevor ein überreifer Apfel im Supermarkt liegen bleibt und dann in den Müll wandert, kann der Großhändler kurz den Scanner ranhalten und die Obstkiste in die Mosterei schicken – damit leckerer Saft daraus wird.