
Das erste Tizen-Smartphone von Samsung wird erst einmal nicht auf den Markt kommen. Das berichtet das „Wall Street Journal“ am Freitag. Eigentlich sollte in dieser Woche der Verkauf des Geräts mit dem neuen Betriebssystem Tizen beginnen.
Die Geschichte von Samsung
Smartphones, Fernseher, Computer, Kameras, und und und: Samsung ist einer der größten Elektronikhersteller der Welt. Die Geschichte des südkoreanischen Mischkonzerns begann Ende der 30er Jahre.
Den Grundstein des Konzerns legte der Südkoreaner Lee Byung Chul bereits 1938 mit gerade einmal 25 US-Dollar in der Tasche. Er verkaufte Trockennahrung nach China. Nur ein Jahrzehnt später hatte sein anfangs kleines Unternehmen bereits eigene Getreidemühlen und Maschinen zur Herstellung von Konfekt.
Während des Koreakrieges (1950-53) musste Lee Byung Chul die Hauptstadt Seoul verlassen, in Busan eröffnete er eine Zuckerraffinerie. Nach dem Krieg gründete er auch eine Textilienfirma und baute eine Fabrik.
1963 kauft das Unternehmen die Dongbang Lebensversicherungen auf und macht sie zur heutigen Samsung Lebensversicherung. Die Tochtergesellschaft ist größter Versicherer in Südkorea.
Ende der 1960er Jahre fängt Samsung an, Elektronik zu produzieren. So kommt 1970 ein Schwarz-Weiß-Fernseher auf den Markt. Vier Jahre später erweitert der Konzern seine Palette um Waschmaschinen und Kühlschränke.
1980 übernahm Samsung einen Hersteller von Telekommunikationsausrüstung – die Grundlage für das heutige Handygeschäft.
Nach dem Tod von Firmengründer Lee Byung Chul 1987 übernimmt dessen Sohn Lee Kun Hee die Geschäfte. Er teilte den Konzern in vier Gruppen, darunter die heute so bekannte Elektroniksparte.
In den 1980er Jahren brachte Samsung erste Autotelefone heraus. In den 1990er Jahren verkaufte der Konzern Handys, seit den 2000er Jahren auch Smartphones. Inzwischen ist Samsung der größte Anbieter in diesem Segment, noch vor Apple und Nokia.
Apple hat mit dem iPad den Tablet-Markt geschaffen, Samsung macht dem kalifornischen Konzern mit seinen Galaxy-Tab-Geräten aber inzwischen enorm Konkurrenz. Außerdem hat der südkoreanische Hersteller mit der Galaxy Gear eine Smartwatch herausgebracht.
Auf einer Entwicklerveranstaltung in Moskau informierte der Hersteller darüber, dass die Markteinführung verschoben wurde. Samsung verwendet bei seinen Smartphones bislang vor allem das Google-Betriebssystem Android. In der Branche wurde aber immer wieder spekuliert, ob sich der südkoreanische Konzern nicht in Teilen aus der Abhängigkeit von Google lösen möchte.
Samsung habe keinen neuen Termin für einen Verkaufsstart des Tizen-Smartphones genannt. Der Hersteller habe den Schritt damit begründet, die Auswahl der verfügbaren Tizen-Apps sei nicht ausreichend. Erst wenn es ausreichend Apps für das neue System gebe, werde das Gerät auf den Markt kommen.
Das Samsung Z wurde Anfang Juni vorgestellt, zunächst ist aber nur ein Verkaufsstart in Russland anvisiert. Für den Verkauf in anderen Ländern gab es nur eine grobe Absichtserklärung des Marktführers. Es ist unklar, ob das Samsung Z auch in Deutschland angeboten wird.
Bevor das erste Tizen-Smartphone von Samsung vorgestellt wurde, gab es wiederholt Meldungen dazu, dass sich die Markteinführung intern verschoben habe. Bisher verwendet Samsung Tizen nur in einigen ihrer Computeruhren. Die meisten verkauften Samsung-Smartphones laufen mit Android, aber der Hersteller hat auch Mobiltelefone mit anderen Betriebssystemen wie Bada und Windows Phone im Sortiment.