
Der erste Anlauf war gescheitert, nun versucht Microsoft zum zweiten Mal sein Glück auf dem Tablet-Computer-Markt. Am Montagabend hat der Software-Konzern in New York die zweite Version seiner Windows-Tablets Surface vorgestellt. Die neuen Surface-Tablets seien schneller, leichter und verfügten gleichzeitig über eine längere Akkulaufzeit, versprach Surface-Chef Panos Panay auf der Veranstaltung.
Wie den Vorgänger gibt es auch diese Generation in zwei Varianten: Mit einem stromsparenden, aber leistungsschwächeren Prozessor auf Basis der ARM-Technik (Surface 2) sowie einem vollwertigen PC-Prozessor (Surface Pro 2). Eine Variante mit kleinerem Bildschirm stellte Microsoft dagegen nicht vor.
Es ist das nächste Surface-Kapitel. Schon mit den Vorgängern Surface RT und Surface Pro und wollten die Amerikaner einen Gegenpol zu Apples iPad schaffen. Gelungen ist das nicht. Das Tablet wurde zum Desaster für Microsoft.
Ein wesentlicher Grund war sicherlich die Negativpresse über das neue Betriebssystem Windows 8. Zwar war Windows 8 kein Ladenhüter. In den ersten sieben Monaten verkaufte Microsoft nach eigenen Angaben 100 Millionen Lizenzen und damit ähnlich viele wie nach dem Start von Windows 7. Dennoch ebbten die Stimmen der Kritiker nicht ab. Kunden seien abgeschreckt von der Kacheloptik. Und dass der Start-Button fehle, habe noch viel mehr alteingesessene Microsoft-User irritiert.
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Inmitten der Negativ-Presse ging das Surface in den Verkauf und erhielt durchwachsene Kritiken. Gelobt wurde vor allem das Display. Kritik gab es hingegen für die schlechte Akku-Laufzeit und irreführende Angaben beim Speicherplatz. Konkret: Etwa 25 bis 35 Gigabyte des internen Speichers fallen auf das Betriebssystem, sodass bei der 128-GB-Variante nur etwa 80 bis 90 Gigabyte effektiver Speicherplatz zur Verfügung stehen. Auch beim Preis gab es Verwirrung. Zwar stand in der Werbung die Tastatur des Surface im Vordergrund, doch muss diese für etwa 100 Euro dazugekauft werden. Gleichzeitig kamen immer mehr Billig-Tablet-Computer mit Googles Betriebssystem Android auf den Markt. Die Konkurrenz war und ist bis zum heutigen Zeitpunkt groß.
Microsoft blieb auf dem Surface sitzen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg gab im März bekannt, dass das Surface RT etwa 1,1 Millionen Mal verkauft worden sein soll. Das war etwa fünf Monate nach Verkaufsstart. Zum Vergleich: Apple verkaufte im ersten Finanzquartal 2013 (Oktober bis Dezember 2012) 22,9 Millionen iPads. Im vergangenen Quartal war der Software-Riese aus Redmond dann gezwungen, umgerechnet alleine 680 Millionen Euro auf seine Surface RT-Tablets abzuschreiben.