




Microsoft hat bei einem Presseevent in New York Zuwachs für seine Surface-Familie vorgestellt. Das Surface Pro 3 zielt auf die Käuferschaft ab, die sich nicht zwischen Tablet und Laptop entscheiden kann – oder will.
Was beim Blick auf die Spezifikationen vor allem heraussticht ist die Wahl des Prozessors: Microsoft setzt auf einen Intel Core-Prozessor, den der Nutzer selbst auswählen kann. Dennoch ist das Gerät gerade einmal 9,1 Millimeter dick und ist damit schmaler als der Vorgänger Surface 2. Das Tablet maß 10,1 Millimeter. Außerdem haben die Entwickler auf einen herkömmlichen Lüfter verzichtet. Stattdessen sollen rundlaufende Lüftungsschlitze dafür sorgen, dass die Technik im Inneren nicht zu heiß wird.
Betrug die Bildschirmdiagonale bisher 10,6 Zoll ist man beim Surface Pro 3 bei 12 Zoll angekommen und liegt damit im Bereich der Displaygrößen des aktuellen MacBook Air. Die Akkulaufzeit wurde um 20 Prozent verbessert, als direkte Anschlüsse kann der Nutzer zwischen USB 3.0, MicroSD-Kartenleser und Mini DisplayPort wählen.
Erweiterbar durch Dockingstation
Die weitere Ausstattung des Surface Pro 3 orientiert sich an den Wünschen des Käufers, so Panos Panay, Leiter der Surface-Abteilung bei Microsoft. Wer möchte, kann sein Surface Pro 3 um eine Dockingstation erweitern, die zahlreiche weitere Anschlussmöglichkeiten bietet. Sogar 4K-Monitore können so mit dem Tablet genutzt werden. Interessant dürfte das vor allem für Profinutzer sein, die häufiger mit größeren Grafiken oder Videos arbeiten müssen.





Für unterwegs Arbeitende dürfte die neue Kombination aus Surface Pro Type-Keyboardcover und dem mehrfach stufenlos verstellbaren Ständer des Surface Pro 3 interessant sein. Durch sie lässt sich das Tablet in jede beliebige Arbeitsposition bringen, egal ob auf den Beinen oder auf dem Schreibtisch.
Für Zeichner und jene, die viel mit Schrift arbeiten wollen, stellt Microsoft mit dem Surface Pen einen Eingabestift zur Verfügung – und eifert damit dem Erfolg nach, den Samsung mit seiner Galaxy Note-Reihe hat.
Tatsächlich liefert Microsoft mit dem Surface Pro 3 ein Gerät, das „das Beste aus beiden Welten“ liefert und damit vorerst keine ernstzunehmende Konkurrenz hat – sieht man mal von vorhandenen Convertibles (Displays zum umdrehen) wie denen von Lenovo ab, die eher in die Laptop-Kategorie fallen. Mit einem Grundpreis von 799 Euro ist das Surface Pro 3 außerdem relativ erschwinglich, das Top-Modell mit Core i7-Prozessor schlägt mit immerhin 1949 Euro zu Buche. Die dazugehörige Tastatur lässt sich Microsoft weitere 129 Euro kosten. Damit wäre das MacBook Air mit 899 Euro eine günstigere Alternative.
Der Software-Konzern hat mit dem Event in New York erneut gezeigt, dass es künftig auch auf Hardware setzen will. Schon Satya Nadellas Vorgänger Steve Ballmer hatte den neuen Kurs eingelenkt. Denn Software alleine wird Microsoft künftig kein Wachstum mehr bescheren. Zwar ist das beliebte Betriebssystem noch auf 90 Prozent der PCs weltweit installiert – doch die gigantischen Margen von vor zwanzig Jahren bringt die Software längst nicht mehr.