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Samsung Galaxy S4 Samsung setzt alles auf die Software

Samsung bläst mit seinem Galaxy S4 zur Jagd an die Spitze des Smartphone-Marktes. Dabei setzten die Koreaner weniger auf Innovationen im Design oder in der Hardware - stattdessen kommt die Gestensteuerung.

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Das ist das neue Samsung Galaxy S4
Lange Schlangen vor der Radio City Music Hall in New York. 3000 Zuschauer waren zur Präsentation des neuen Samsung Galaxy S4 gekommen. Foto: Andreas Menn
Langsam wird es rappelvoll im Saal. Und die Zuschauer staunen nicht schlecht... Foto: Andreas Menn
...als das neue Handy dann mit einer ungewöhnlichen Broadway-Show vorgestellt wird. Quelle: REUTERS
So sieht es aus, das neue Samsung Galaxy IV. Optisch unterscheidet es sich kaum vom Vorgänger-Modell. Mit fünf Zoll Bildschirmdiagonale ist Samsungs Neuling aber größer als das S3. Der erste Eindruck der Bildqualität überzeugt. Foto: Andreas Menn
Dank einer neuartigen Gestensteuerung reicht es, eine Wischbewegung über dem Handy zu machen, um etwa durch ein Fotoalbum zu blättern - ganz ohne Berührung. Der Vorteil ist vor allem im Winter klar: Das klappt auch mit Handschuhen. Beim ersten Test erkennt das Handy allerdings die Gesten nicht immer, und ab einer Distanz von etwa zehn Zentimetern funktioniert die Bedienung per Geste nicht mehr. Foto: Andreas Menn
Ein Handout-Bild des Herstellers zeigt das neue S4 von allen Seiten. Es ist etwas dünner und leichter als das Galaxy S3. Für den größeren Bildschirm hat das S4 auch einen 20 Prozent größeren Akku eingebaut bekommen. Quelle: dpa
Das Gehäuse ist weiterhin aus Kunststoff. Betriebssystem ist die neueste Version von Googles Android, genannt „Jelly Bean“, verfeinert mit Samsung-eigenen Funktionen. "Life Companion" ist auf dem Display zu lesen - das Gerät soll ein Begleiter in allen Lebenslagen werden. So gibt es etwa die Gesundheits-App "S Health"... Quelle: REUTERS

Das Galaxy S4 soll die Kunden mit spannenden Software-Funktionen überzeugen. Das Smartphone solle „ein Begleiter sein, der uns dabei hilft, das Leben in vollen Zügen zu genießen“, sagt Samsungs Mobil-Funk-Chef J.K. Shin im Zuge der großen Präsentation in New York. Das neue Gerät kann zum Beispiel die sportlichen Aktivitäten des Besitzers durch Sensoren überwachen oder taugt dank Infrarot-Sender als Fernbedienung für den Fernseher. Und der muss nicht einmal von Samsung stammen.

Größte Neuerung im Softwarebereich ist aber sicher die Veränderung im Bereich der Bedienung. Das Galaxy S4 reagiert auf Gesten, Blicke und auch Sprache. Mit einer Handbewegung vor dem Telefon lassen sich Bilder oder Seiten weiterblättern – und das ganz ohne Berührung. Auch wer eine E-Mail nur anlesen will, braucht bei dem neuen Gerät nur noch den Finger knapp über den Bildschirm halten. Das wiederum funktioniert aber nur mit einer bestimmten App.

Außerdem reagiert das Smartphone auf Augenbewegungen. So hält ein Video an, wenn der Blick abschweift und eine leichte Kippbewegung mit dem Handgelenk lassen Webseiten oder E-Mails herunter- und heraufscrollen.

Es bleibt die Frage, ob diese neuen Funktionen Samung den erhofften Vorsprung vor Apple mit seinem erfolgreichen iPhone einbringen. Gartner-Analystin Carolina Milanesi zeigt sich skeptisch und sagt: „Einige dieser Funktionen haben einen Wow-Faktor, wobei man sie sicherlich nicht jeden Tag nutzt.“ Zudem merkte sie an, dass Software-Funktionen schwerer zu verkaufen sind als Hardware.

Schon lange reden Experten davon, dass die Gestensteuerung auch den Smartphone-Markt revolutionieren könnte. Andere glauben, dass sich nur die Funktionen langfristig durchsetzen werden, die dem User auch einen massiven Vorteil bringen. „Es ist ja schön, dass ich mit Gesten Dinge steuern kann. Wenn ich davon einen sogenannten Gorilla-Arm bekommen, habe ich aber wenig davon“, sagt Gero Herkenrath von der RWTH Aachen und zieht einen Vergleich zur Sprachsteuerung. „Wir werden genauso wenig an der Bushaltestelle zum Dirigenten werden, wie wir in aller Öffentlichkeit laut mit unserem Telefon sprechen“, ist er sich sicher.

Ein weiteres Problem sehen die Wissenschaftler Leif Oppermann und Marius Shekow vom Fraunhofer-Institut FIT in der Festlegung von Gesten. „Hier gibt es keine Standards, das sieht man schon bei den Touchscreen Geräten. Für jedes Gerät und für jeden Anwendungszweck müssen die Gesten neu gelernt werden“, sagt Oppermann. Ein Beispiel dafür ist die Kritik an den Gesten in Microsofts neuem Betriebssystem Windows 8. „Wer die Touchfunktionen des Programms anwenden möchte, muss sie komplett neu lernen“, sagt der Wissenschaftler. Und Microsoft hat die Gesten komplett anders definiert als zum Beispiel Apple.

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