
Wer viel Kaffee trinkt und wenig Zeit hat, greift gerne zum Vollautomaten. Der ist praktisch, macht zumeist schnell guten Kaffee und schäumt die Milch von selbst auf.
In der vergangenen Woche allerdings berichtete die ARD-Sendung "plusminus" über das "unappetitliche Innenleben" von Kaffeevollautomaten und kam dabei zu erschreckenden Ergebnissen: Keime, Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze, die zu gesundheitlichen Problemen führen können, fanden die Experten in Kaffeemaschinen, die schon länger in Gebrauch waren. Das ist nicht weiter verwunderlich, bieten doch heißes Wasser, Wasserdampf und die verbleibende Feuchtigkeit im Automaten einen idealen Nährboden für Schimmel.





"Diese Maschinen heißen Vollautomaten, aber bei den meisten beschränkt sich das auf die Zubereitung von Kaffee, nicht aufs Saubermachen", sagte Werner Hinzpeter von der Stiftung Warentest. "Wir weisen unsere Leser regelmäßig darauf hin, dass die Maschinen tägliche Hege und Pflege brauchen, damit nicht Kaffeereste schimmeln oder das Milchsystem verkeimt." In ihrer Dezember-Ausgabe hat die Stiftung Warentest elf Kaffeevollautomaten getestet. Viele der Geräte – zwischen 365 und 1100 Euro – haben überzeugt.
Eine gute Reinigung ist das A und O
Die Tester berücksichtigen allerdings auch die Schimmelbildung in den Geräten bei ihren Untersuchungen: Über Wochen bereiteten sie jeweils mehr als 500 Getränke zu und spülten nach Anleitung. Eklige Entdeckungen blieben ihnen erspart, wie es in dem Bericht heißt. Aber auch, weil sich die Tester genau an die Vorgaben der Hersteller hielten. Das empfiehlt der Experte deshalb auch den Verbrauchern: Der Tresterbehälter und der Wassertank sollte nach jeder Kaffeezubereitung gereinigt werden und abgetrocknet werden. Eine intensivere Reinigung ist erst dann nötig, wenn es die Maschine anzeigt – oft braucht es dann aber ein spezielles Reinigungsmittel.
So trinkt die Welt ihren Kaffee
...trinken ihren Kaffee am liebsten mit Milch
...trinken ihn mit Milch und Zucker
...trinkt den Kaffee schwarz
...genießen ihren Kaffee mit Zucker
"Gute Hersteller sorgen dafür, dass eine Maschine einfach zu reinigen ist, zum Beispiel indem sie sie so konstruieren, dass die Brühgruppe leicht aus- und einzubauen ist. Es ist ratsam, dass Verbraucher sich vor dem Kauf anschauen und vielleicht sogar ausprobieren, wie pflegeleicht ihre Wunschmaschine ist," sagt Hinzpeter.
Sparsam Entkalken, Blei und Nickel wegspülen
Die Stiftung Warentest hat allerdings andere Schadstoffe in den Espressomaschinen gefunden. "Früher kam es öfter vor, dass Kaffeeautomaten nach dem Entkalken Blei und Nickel abgaben," sagt Hinzpeter. Das ist auch im jüngsten Test wieder der Fall. Bei einer Maschine traten erhöhte Nickelwerte auf, die das Risiko auf Lungen- und Kehlkopfkrebs deutlich erhöhen können. Auch allergische Reaktionen, wie Hautauschläge, sind weitere mögliche Folgen. Der Experte rät deshalb, den Kaffeevollautomaten nur dann zu entkalken, wenn es wirklich notwendig ist. Der Automat selbst zeige oft den richtigen Zeitpunkt an. "Spülen Sie anschließend lieber einmal mehr. Eine zusätzliche Reinigung wird eventuell vorhandenes Blei oder Nickel beseitigen oder zumindest die Dosis stark minimieren", sagt Hinzpeter.