
Momentan herrscht eine merkwürdige Stimmung in der sonst so aktiven Apple-Gerücheküche. Es scheint so, als habe der Elektronikkonzern alles auf den Markt gebracht, worüber in den letzten Monaten heiß diskutiert wurde - sei es nun das überarbeitete iPhone 5, das geschrumpfte iPad mini oder das neue kleine MacBook Pro mit hochauflösendem "Retina"-Bildschirm. Kein Wunder, dass Analysten und IT-Orakel mittlerweile schon über Geräte spekulieren, die vermutlich erst in einem Jahr auf den Markt kommen.
Einzig der Apple-Fernseher, seit gefühlten Urzeiten ein digitales Phantom, scheint auf der Liste des Unternehmens noch offen zu sein. Da wundert es nicht, dass der seit etwas mehr als einem Jahr amtierende neue Firmenchef Tim Cook in seinem ansonsten eher lauen ersten TV-Interview betonte, das Thema sei für Apple von "intensivem Interesse".





Die Gelddruckmaschinen laufen weiter
Man kann ein wenig das Gefühl bekommen, als habe Apple mittlerweile die Liste abgearbeitet, die der große Steve Jobs vor seinem Tod hinterlassen hatte. Die regulären Gelddruckmaschinen wie iPad, iPhone und die verschiedenen Mac-Modelle laufen einfach weiter. Bei den iPhones gibt es einen ungefähren Zweijahresrhythmus: Jedes Jahr kommt zwar ein neues Modell, doch nur alle zwei ein komplett überarbeitetes Gerät (siehe iPhone 3G/3GS, iPhone 4/4S, iPhone 5/...). Beim iPad pendelt sich ein ähnliches Vorgehen ein, ergänzt um das neue mini-Modell. Beim Mac bleibt es bei den Grundgerätelinien wie iMac, Mac mini, Mac Pro, MacBook Pro und MacBook Air. Sie werden regelmäßig mit neuen Chips ausgestattet, dünner gemacht, mit hochauflösenden Bildschirmen versehen. Das gute, alte iPod-Geschäft läuft als profitables Zubrot nebenher, die Multimedia-Box Apple TV gilt dem Unternehmen nach wie vor als "Hobby".
Es ist nicht so, dass diese Strategie eine Erfindung von Tim Cook wäre. Apple war immer schon das Unternehmen der ständigen Iterationen, auch schon unter Steve Jobs. Man baute Funktionen erst ein, wenn sie dem Unternehmen "rund" erschienen. Fragen Sie einmal einen Mac-Fan, der enttäuscht aus der jüngsten Apple-Präsentation läuft. Irgendwas war immer offen. "Warum hat Apple USB 3.0 immer noch nicht eingebaut?", hieß es dann beispielsweise vor zwei Jahren. Mittlerweile stecken die entsprechenden High-Speed-Schnittstellen in den Geräten. Auch die Software-Seite ist ein ständiges Weiterentwickeln, betrifft es nun die Betriebssysteme Mac OS X oder iOS, den Online-Laden iTunes oder die zahlreichen Anwendungen, die Apple zusätzlich verkauft.