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Von Nullen und Einsen

Wie wird das WLAN-Wetter?

Immer mehr mit Smartphones und Tablets vernetzte Gadgets mit eingebauten Sensoren erreichen den Endkundenmarkt. Der französische Hersteller Netatmo hat nun die erste Wetterstation auf den Markt gebracht, die sich per iPhone steuern lässt.

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Der französische Hersteller Netatmo hat die erste Wetterstation auf den Markt gebracht, die sich per iOS- und Android-App steuern lässt. Quelle: Presse

Brrrr, ganz schön kalt da draußen. Soeben hat mich mein iPhone per Push-Nachricht darüber informiert, dass das Thermometer unter -2 Grad gefallen ist. Besser also morgen die Standheizung anwerfen, damit es im Auto frühzeitig warm wird. Überhaupt weiß ich mittlerweile mehr über die meteorologische Situation meiner Umgebung: Ich kenne auch den genauen Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit und das CO2-Niveau in meinem Arbeitszimmer. All diese Daten werden automatisch erfasst. Sie stammen von der iPhone-Wetterstation Netatmo, die ich seit einigen Wochen teste.

Billig ist das Gerät nicht: 170 Euro verlangt der französische Hersteller derzeit bei Amazon und anderen Händlern. In der Verpackung befindet sich dafür recht hochwertig aussehende Hardware: Zwei glänzende Zylinder mit Alubeschichtung und Kunststoffabrundungen, ein Netzteil sowie diverse Befestigungsmaterialien. Der kleinere der beiden Zylinder kommt nach draußen - ein überdachter Ort, der trotzdem ausreichend im Freien liegt, ist am besten geeignet. (Bei mir hängt der Sensor an einem Regenrohr unter dem Vordach des Hauses.) Der größere Zylinder kommt wiederum in die Wohnung, sollte aber nicht all zu weit vom Außensensor wegstehen - die Verbindung wird per Kurzstreckenfunk hergestellt. Die Innenstation hängt wiederum per WLAN im Internet.

Wo die Vernetzung die Welt erobert
Mini-Computer erobern die WeltWenn es nach dem Willen der Telekomkonzerne geht, wird es in absehbarer Zukunft nur einen Schlüssel für unser modernes Leben geben: das Smartphone und oder das Tablet. Die Mini-Computer für die Akten- oder Westentasche erfreuen sich immer größerer Popularität - vier von fünf Kunden entscheiden sich derzeit beim Kauf eines neuen Handys für die internetfähige Variante, im abgelaufenen Jahr gingen allein in Deutschland über 20 Millionen Stück über den Ladentisch. Quelle: dapd
Die massenhafte Verbreitung ermöglicht ganz neue Geschäftsbereiche: Künftig sollen etwa Mietwagenkunden mithilfe von Smartphones den Weg zu ihrem Fahrzeug finden und dieses damit öffnen. Auch beim Bezahlen an der Supermarktkasse und beim Öffnen der Haustür (wie etwa bei Sharekey) sollen zunehmend mobile Computer zum Einsatz kommen. Textdokumente, aber auch Musik und private Fotos werden in externen Rechenzentren (Cloud) abgelegt und können dort mittels stationierter Software bearbeitet und jederzeit von jedem Ort abgerufen werden. Quelle: Presse
Um die technischen Voraussetzungen zu schaffen, investieren Telekom & Co. derzeit Milliarden in den Ausbau der Cloud und der mobilen Breitbandnetze. Schließlich müssen die explosionsartig wachsenden Datenmengen transportiert werden. Die Bedrohung dieser schönen neuen Welt kommt aus dem Netz selbst: Ein Hackerangriff gilt als Horrorszenario. Quelle: dpa
Am Puls des Baggers Mit der Kraft mehrerer Hundert PS wühlt sich der riesige Schaufelbagger durch das Gelände des Tagebaubergwerks irgendwo in Südamerika. Tonnen von Geröll werden stündlich bewegt - Schwerstarbeit für die Maschine. Während der Bagger Lkw um Lkw belädt, funken Sensoren Dutzende Messdaten über Öl- und Wasserdruck, Motorleistung und Verbrauch in ein über tausend Kilometer entfernt gelegenes Rechenzentrum. Quelle: REUTERS
Dort werden die Daten gesammelt, aufbereitet, mit anderen Leistungskennziffern abgeglichen und an den Hersteller des Baggers weitergeleitet. Der kann nun rechtzeitig erkennen, wann es wieder Zeit ist für eine Wartung oder wann ein Verschleißteil ausgewechselt werden muss. Der Servicetechniker vor Ort wird rechtzeitig in Marsch gesetzt, notfalls gleich mit dem passenden Ersatzteil. Das spart Zeit und Kosten, weil das schwere Gerät nur für kurze Zeit unproduktiv im Gelände steht. Quelle: obs
Die Fernüberwachung von Maschinen, Transportunternehmen und Gütern ist unter anderem für den britischen Mobilfunkanbieter Vodafone Teil der Strategie bei der Maschinenkommunikation. Ähnlich wie beim vernetzten Auto wird für die Einsätze ein speziell für die M2M-Kommunikation entwickelter Chip eingesetzt. Er ist kleiner als die, die in jedem üblichen Mobilfunkgerät stecken, aber deutlich robuster: Der SIM-Chip entspricht Industrieanforderungen, ist fest verlötet, korrosionsbeständig, verfügt über eine längere Lebensdauer und übersteht auch hohe Temperaturschwankungen. Er funktioniert auf vielen Netzen weltweit und wird daher auch für die Überwachung von Containern eingesetzt, die rund um den Globus schippern. Quelle: dpa
Das vernetzte Heim Die Vision hat was Bestechendes: Bequem vom Sofa aus öffnet der Hausbesitzer mit Hilfe eines kleinen Flachbildschirms das Fenster im Kinderzimmer, stellt die Heizung auf moderate 22 Grad und kontrolliert, ob der Herd wirklich ausgeschaltet ist. All das und viel mehr ist heute schon möglich - und doch funktioniert diese moderne Welt des vernetzten Heims nur in Ausnahmefällen. Quelle: dapd

Die verfügbaren Werte sind außen und innen unterschiedlich, was allerdings auch sinnvoll ist. Der Außensensor erfasst allein Temperatur und Luftfeuchtigkeit, der Innensensor daneben auch noch CO2-Gehalt in der Wohnungsluft, Luftdruck und sogar den Geräuschpegel in Decibel. Da der Luftdruck innen und außen üblicherweise gleich ist, geht letzteres in Ordnung. CO2 wiederum dürfte im Außenbereich eher uninteressant sein.

Eingerichtet und gesteuert wird die Netatmo-Station über eine kostenlose iOS-App, die nicht nur auf dem iPhone, sondern auch auf dem iPod touch und - sogar grafisch angepasst - dem iPad läuft. Sie ist vergleichsweise simpel zu bedienen. Der obere Teil stellt die Wetterlage im Außenbereich dar, der untere die Werte im Inneren. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Daten stellt die Netatmo-App auch noch einen "gefühlten" Temperaturwert (nach Humidex oder Heat Index), die Luftqualität (aus Internet-Datenbanken) und die Innenraumbefindlichkeit (aus dem CO2-Wert) dar. Außerdem gibt es noch Wettervorhersage und Niederschlagsdaten aus dem Internet plus Windgeschwindigkeit.

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