
Im Grunde klingt die Idee hinter Chrome OS ja charmant: Da heutzutage sowieso fast jedes Programm irgendeine wichtige Komponente ins Internet auslagert, kann man auch gleich das gesamte Betriebssystem vom Netzzugang abhängig machen. Statt riesigen Festplatten reichen dann kleine, schnelle SSD-Flashspeicher für die Datensicherung, weil der Rest der Informationen in der Cloud liegt - und auch der Hauptprozessor muss nicht mehr Geschwindigkeitsrekorde schlagen, weil rechenintensive Aufgaben ganz einfach auf externe Server im Internet ausgelagert werden. Gleichzeitig können Nutzer mit wenigen Handgriffen die Maschine wechseln, weil die jeweils aktuellsten Daten einfach aus dem Internet heruntergeladen werden - echtes Cloud Computing eben.





Trotzdem hat sich Googles hauseigenes Betriebssystem bislang nur schleppend durchgesetzt. Im kommenden Juli ist die Vorstellung der Technik vier Jahre alt, von einer breiten Marktdurchdringung kann aber keine Rede sein. Da gilt schon als große Nachricht, wenn der Anteil an verkauften Notebooks bei einer britischen Elektrokette bei zehn Prozent liegt - aber nur, wenn die Läden über eine eigene "Chrome Zone"-Verkaufsfläche verfügen.
Letzter Schrei in Sachen Chrome OS ist nun das Chromebook Pixel, Googles erster eigener Luxus-Touchscreen-Rechner. Und tatsächlich sieht die Maschine sehr sexy aus. Der schnörkellose 13-Zöller übertrumpft mit 2560 mal 1700 Bildpunkten sogar die knackig scharfe Auflösung von Apples Retina-MacBook Pro gleicher Größe um immerhin 100 Pixel und ist in einen soliden Block Aluminium gefasst. Ein LTE-Modem ist eingebaut, so dass man (fast) nie ohne Netzzugang ist, die Tastatur verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung, das Touchpad besteht aus schickem Glas.
Beim Innenleben hat Google allerdings etwas geknausert. An Speicher gibt es maximal 4 Gigabyte und auch Intels Core i5-Prozessor mit 1,8 GHz sowie die integrierte Grafik gehören nicht zu den allerschnellsten. Auch die Speicherausstattung ist mit 32 beziehungsweise maximal 64 GByte eher Tablet- denn Notebook-like. Mit von Google angegebenen fünf Stunden "aktiver Benutzung" im Akkubetrieb und einem Gewicht von immerhin 1,52 Kilogramm ist das Chromebook Pixel zudem kein Ausbund an Portabilität.