




Ein Betriebssystem für alle Plattformen – das ist das große Versprechen von Windows 10, dem neuen Betriebssystem von Microsoft. Nun hat der Konzern in New York eine ganze Palette von Geräten vorgestellt, die mit der neuen Unisex-Software laufen – und dabei Funktionen vorgestellt, die es so bisher noch nirgends gab.
Die meisten Gerüchte vor der Präsentation rankten um neue Smartphones für Windows 10. Und Microsoft erfüllte die Erwartungen: Die neuen Modelle Lumia 950 und Lumia 950 XL haben das Zeug, zu Apples IPhone 6S und Samsungs Galaxy S6 aufzuschließen – etwa mit einer 20-Megapixel Kamera, die besonders lichtstark sein soll. Mit Bildschirmdiagonalen bis zu 5,7 Zoll folgen die neuen Telefone dem Trend zum Phablet.
Wie Windows wurde, was es ist
Der Urahn des inzwischen meistgenutzten PC-Betriebssystems kam im November 1985 auf den Markt. Damals war Microsoft noch ein Außenseiter, während der Platzhirsch IBM und der Aufsteiger Apple den Kampf um den PC-Markt auszufechten schienen. Anfangs arbeitete sich Windows nur mühsam ins Geschäft – denn Microsoft verzichtete zunächst angesichts eines jahrelangen Patentstreits mit Apple auf grafische Bedienungselemente.
Mit dieser Version lernte Windows 1992, Videos abzuspielen, bekam die ersten integrierten Spiele und neue Schriften. Die Grundansicht mit den überlappenden Fenstern und einem Desktop für Programm-Symbole blieb – mit einigen Design-Änderungen – lange erhalten.
Parallel zu den Consumer-Versionen von Windows entwickelte Microsoft nach dem Scheitern des OS/2-Projektes mit IBM eine Windows-Version mit einem neuen Programm-Kern („Windows New Technology“). NT wurde mit Windows 2000 fortgeführt und ging später in Windows XP auf.
Die radikale Erneuerung von 1995 brachte in Grundzügen das Windows, das heute praktisch jeder kennt. Unter anderem wurde der „Start“-Knopf mit dem Balken am unteren Bildschirmrand eingeführt. Nachdem nachträglich der Web-Browser Internet Explorer zum Windows-Grundpaket hinzugefügt wurde, setzte sich Microsoft zum Ärger der Wettbewerbshüter in diesem Bereich gegen den Pionier Netscape durch. Auf die Version folgten die kleineren Aktualisierungen Windows 98 und ME.
2001 brachte Microsoft die bisher langlebigste Version seines Betriebssystems auf den Markt. Mit Windows XP wurden viele visuelle Effekte hinzugefügt, ebenso wie wichtige Funktionen wie etwa schneller Benutzerwechsel, eine integrierte Firewall für mehr Sicherheit und verbesserter Medienwiedergabe.
Das Betriebssystem Windows Vista sollte XP verdrängen, wurde von den Nutzern aber weitgehend ignoriert. Die 2007 veröffentlichte Version bot zwar neue Bildschirmansichten, aber eine für viele Nutzer verwirrende Rechteverwaltung für Benutzerkonten. Erst mit der Vorstellung von Windows 7 im Oktober 2009 konnte Microsoft die Anwender wieder überzeugen.
Mit Windows 8 rüstet sich Microsoft für den Wandel der Computer-Welt: Die neue Kacheloberfläche ist für Touchscreens ausgelegt und eignet sich damit auch für Tablet-Computer – äußerlich ähnelt das System damit dem Smartphone-Betriebssystem Windows Phone. Microsoft stellte Windows 8 im Oktober 2012 vor. Gerade an der neuen Bedienung wurde jedoch schnell viel Kritik laut.
Ein Update für Windows 8 kam im Oktober 2013 auf den Markt. Das kostenlose Windows 8.1 soll die größten Kritikpunkte an dem Vorgänger ausräumen. So können Nutzer direkt auf den Desktop starten und so die Kacheloberfläche umgehen. Zudem kehrt der Startknopf zurück, wenn auch nicht das klassische Startmenü.
Mit Windows 10 bietet Microsoft eine einheitliche technische Plattform für PCs, Tablets und Smartphones an. Das von Nutzern ersehnte Start-Menü kehrt auf den Desktop zurück. Am 29. Juli 2015 stellte der Softwaregigant das jüngste Betriebssystem vor. Ein Jahr lang war das Upgrade auf Windows 10 für Computer mit Windows 7 und 8.1 kostenlos. Was das neue System bringt und für welche Nutzer es sinnvoll ist, lesen Sie hier.
Beide Handys haben den neuen USB-C-Anschluss, der nicht nur schlank und superschnell ist, sondern auch Videodaten überträgt – etwa auf einen externen Bildschirm. Obendrein überträgt die Datenverbindung auch mehr elektrische Leistung. Das ermöglicht eine neue Schnellladefunktion: Die Akkus der Lumia-Handys sind binnen einer halben Stunde zu mehr als 50 Prozent aufgetankt. Einzigartig ist vor allem eine Funktion namens Continuum. Mit ihr werden die Lumia-Handys zu vollwertigen Computern. Über ein spezielles Dock, ein Gerät etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, verbindet der Nutzer das Telefon mit Bildschirm, Tastatur und Maus. Dann kann er Windows 10 per Handy so nutzen wie an einem Computer – und sogar gleichzeitig das Telefon als solches weiterbedienen. Möglich macht das unter anderem der eingebaute Snapdragon-810-Prozessor, einer der schnellsten Prozessoren für Mobiltelefone.
Ab November werden die neuen Lumia-Telefone im Handel sein – zu Preisen ab 549 Dollar. Dass die Handys Microsofts Betriebssystem endlich auch auf Mobilgeräten mehr Marktanteile verschaffen, ist dennoch fraglich. „Kein anderer Handyhersteller steigt auf das Microsoft-Betriebssystem um“, sagt Annette Zimmermann, Smartphone-Expertin beim Marktforscher Gartner. Googles System Android sei einfach zu stark.