




Albert Müller ist wieder mal sauer auf die Hightech-Industrie. Vor gerade mal zwei Jahren hatte es sich einen dieser schicken Tablet-PCs gekauft. Jetzt ist das Ding praktisch unbrauchbar. Das Display-Glas hat einen Sprung, der Akku schwächelt und eine Reparatur lohnt sich nicht. Außerdem ist der Mobilrechner technisch ohnehin bereits überholt.
Albert Müller ist eine erfundene Figur, doch die geschilderten Erfahrungen mit Hightech-Produkten haben viele Anwender schon gemacht. Was für die Verbraucher ein Ärgernis ist, bedeutet für die Hersteller ein gutes Geschäft. Vor allem im Mobilbereich, also bei Smartphones, Notebooks und Tablet-PCs gilt, was vor langer Zeit einmal für PCs gegolten hat. Der technische Fortschritt schreitet so schnell voran, dass das Gerät nach spätestens zwei Jahren veraltet ist. Und im Gegensatz zum guten alten Desktop-PC lassen sich die schicken Mobilrechner so gut wie gar nicht aufrüsten.
Während sich die Lebensdauer eines PCs mit mehr Arbeitsspeicher oder einer schnelleren Grafikkarte leicht um zwei oder drei Jahre erhöhen lässt, sind solche lebensverlängernden Maßnahmen bei Mobilrechnern in der Regel unmöglich.
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Wohl dem Computerhersteller, der nicht nur PCs und Notebooks, sondern auch Tablets und Smartphones im Sortiment hat. Nach aktuellen Zahlen des Marktforschungsinstituts Gartner sank beispielsweise in Deutschland im zweiten Quartal 2013 der Verkauf von PCs und Notebooks um fast 20 Prozent.
Die Marktforscher erwarten, dass der Absatz von Tablet-PCs 2013 weltweit um fast 70 Prozent steigt. Insgesamt sollen 202 Millionen Tablet-Rechner über den Ladentisch gehen, darunter auch moderne Klassiker wie Apples iPad oder Samsungs Galaxy Tab. Die kompakten und doch leistungsstarken Geräte mit Touchdisplay strahlen eine Faszination aus, der sich kaum ein technisch interessierter Anwender entziehen kann.
Außerdem sind sie verdammt praktisch.
Längst halten die Tablets, Smartphones und Ultrabooks Einzug in Unternehmen, lösen dabei aber bei IT-Administratoren nicht nur Begeisterung aus. Vor allem, wenn es sich um privat angeschaffte Geräte handelt. Arbeitsmarktforscher machen den Boom bei den Mobilgeräten auch für die gefährliche Verschmelzung von Beruf und Freizeit verantwortlich. Schließlich sorgen Smartphone und Netbook dafür, dass Mitarbeiter nahezu jederzeit und überall erreichbar sind.