20 Jahre EEG Alte Windkraftanlagen gehen in drei Jahren vom Netz

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Die Windenergie ist der wichtigste erneuerbare Energieträger

„Es ist problematisch, dass die Ausbaupfade den zu erwartenden Ersatzinvestitionsbedarf nicht abbilden“, schreiben die Leipziger Wissenschaftler. „Das ist für die Energiewende insofern relevant, als die Windenergie gegenwärtig der wichtigste erneuerbare Energieträger in Deutschland ist - und dies perspektivisch auch bleiben wird.“

Die Branche fordert nun, die Ausbaukorridore für Windenergie an Land nach 2020 erheblich auszuweiten. „Die sind ohnehin unzureichend“, sagt Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie (BWE) in Berlin. „Und es gibt auch keine Begründung mehr dafür.“ Die Kosten sind mit Ausschreibungen deutlich gefallen und sinken weiter. Zudem solle die Politik den Weg frei machen für die Direktvermarktung des Stroms aus alten Anlagen an große Unternehmen, die aus Image-Gründen für grünen Strom etwas mehr zahlen.

Schließlich geht es noch um die Standorte, auf denen die alten Anlagen stehen. Sie wären zum Teil heute nicht mehr genehmigungsfähig, weil sich die rechtlichen Vorschriften verändert haben und zum Beispiel mehr Abstand zu Wohnhäusern einzuhalten ist. Für den Verband sind das gut etablierte und akzeptierte Standorte, auf denen wieder neue Windkraftwerke errichtet werden sollten - die dann auch viel effektiver wären als die alten Mühlen. „Die Länder sollten das nicht zu sehr erschweren“, fordert Axthelm.

Letztlich werden aber die Strompreise die entscheidende Rolle spielen. Ein Trend in der Diskussion um die Energiewende geht in die Richtung, die Preise für CO2-Zertifikate deutlich zu erhöhen. Damit würde Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas deutlich teurer. Ob die Politik diesen Weg nimmt, wird sich aber erst nach der Bildung der nächsten Bundesregierung abzeichnen.

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