Das Jobangebot, das Apple jüngst auf seiner Website veröffentlichte, dürfte so manchen Cleantech-Fan aufhorchen lassen. der US-Konzern suchte dort zeitweilig einen Spezialisten für Feinfilmtechnologie, gerne mit Erfahrungen in der Solarindustrie. Feinfilmtechnolgie wird beispielsweise für hauchdünne Solarzellen verwendet.
Arbeitet Apple also an einer Solarvariante von iPad und iPhone? Die Stellenausschreibung klingt zumindest danach, denn dort heißt es, der neue Mitarbeiter solle das Team für mobile Endgeräte unterstützen - in der Entwicklung und Verbesserung der Feinfilmtechnolgie und deren Anwendung für elektronische Geräte.
Wünschenswert wäre solch ein Upgrade auf jeden Fall. Denn auch wenn heutige Smartphones mit Kamera, GPS-Modul und tausenden von Apps mehr können als noch mancher Computer vor wenigen Jahren, haben die Geräte einen bedeutenden Nachteil gegenüber ihren Vorgängern: die Akkulaufzeit. Handyklassiker wie das Nokia 3210 liefen auch bei regelmäßigem Gebrauch gut und gerne eine Woche, bevor sie an die Steckdose mussten. Heutige Smartphones halten es bei häufiger Nutzung selten länger als einen Tag aus, bevor ihnen der Saft ausgeht.
So könnten Solarzellen auf iPad und iPhone die Geräte dauerhat laden geben und sie auch in Gegenden ohne Steckdosen nutzbar machen. Daneben würde der Sonnenstrom für ein grüneres Image der Geräte sorgen. Denn auch wenn die Geräte viel können und schon längst ein Designobjekt sind - Als besonders umweltfreundlich werden iPhone und iPad nicht wahrgenommen.
iPhone sind schön - Aber nicht grünDas auch nicht unbedingt zu Unrecht. Denn die Geräte benötigen in der Herstellung viel Energie. Außerdem werden Stoffe wie Seltene Erden benötigt, die oftmals unter menschenunwürdigen Bedingungen in Entwicklungsländern abgebaut werden. In einer aktuellen US-Studie hat sogar errechnet, dass ein iPhone mehr Strom verbraucht als ein Kühlschrank. Die ist zwar recht umstritten - aber dass der Stromverbrauch mit der Fortentwicklung der Handys gestiegen ist, kann niemand bestreiten.
Jetzt sollen also Appleprodukte grüner und gleichzeitig ausdauernder werden dank Solarzellen? Neben der Stellenanzeige, die mittlerweile von der Website entfernt wurde, gibt es weitere Hinweise, die auf diese Entwicklung hindeuten. Anfang des Jahres wurde ein neues Apple-Patent publik, mit dem sich der Konzern Solar-Displays schützen ließ. Es war nicht das erste seiner Art. Außerdem werden die Gebäude von Apple zunehmend mit Solarzellen ausgerüstet.
Bekommt auch die Applewatch bald Strom dank Sonnenlicht?Auch kursieren Gerüchte, dass Apples sageumwobene Armbanduhr neben konventionellen Energiequellen auch auf kleine Solarzellen zur Stromversorgung zurückgreifen können soll.
Mit der Überlegung, Solarzellen zur Stromversorgung in iPhones und Co. einzubauen steht Apple allerdings nicht allein da. So berichtete das Branchenmagazin Quarz jüngst, das chinesische Unternehmen TLC Communications experimentiere mit 0,5 mm dünnen Solarzellen experimentiert, die unter dem Display von Smartphones oder eben Uhren zur Stromversorgung eingesetzt werden könnte.
Damit deutet vieles drauf hin, dass Apple mit Solarzellen die Laufzeit seiner Produkte verbessern will. Bis es soweit ist, dürfte allerdings noch ein wenig Zeit vergehen. Wer nicht so lange warten will, für den gibt es einen großen Markt an Produkten, die schon heute den Akku auch ohne Steckdose mit frischem Strom versorgen.