Autonome Straßenlaterne Kleine Windkraftanlage beleuchtet die Straße

Laternen können bald vom Netz genommen werden: Durch Windkraft erzeugt ein Prototyp ausreichend Strom zum Leuchten.

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Die Energiewende im Kleinformat: Das ist das Ziel von WiWo-Green-Leser Eric Notthoff. Er ist Masterstudent an der Fachhochschule Münster und hat eine autonome, nur durch Windkraft angetriebene Straßenlaterne entwickelt.

In seiner Abschlussarbeit zum Thema Design wollte Notthoff etwas Nachhaltiges erarbeiten. In seinem Studium hatte das nur eine kleine Rolle gespielt. Während seine Studienkollegen also ästhetische Möbelstücke entwarfen, beschloss er, an Rotoren zu tüfteln.

Bei der Entwicklung der Straßenleuchte hatte er aber noch andere Probleme als nur das Finden eines geeigneten Rotors. "Eigentlich ist eine Helix die effektivste Form, um Windenergie in Strom umzuwandeln. Aber manche Menschen erinnern sie an Häcksler", erzählt Notthoff. Also sieht seine autonome Straßenlaterne nun aus wie ein großer Kochlöffel.

Die Straßenlaterne als LadestationDie Anlage gewinnt durch Wind also selbst die Energie, die sie zum Leuchten braucht. Wenn der einmal nicht weht, hilft der eingebaute Akku mit gespeicherter Energie aus. Die Leuchte könnte zur Not auch ans Stromnetz angeschlossen werden. Die eigentliche Idee Notthoffs ist allerdings, dass die Laterne auch in abgelegenen Orten funktioniert – eben autonom.

Wenn die ersten Leuchten stehen, möchte der Masterstudent seine Idee fortführen. Sein Wunsch ist es, dass der lokal produzierte grüne Strom auch vor Ort wieder genutzt werden kann – ohne lange Stromtrassen. So könnte die Straßenleuchte in seiner Vorstellung am Tag als Tankstelle für E-Bikes genutzt werden oder die umliegenden Häuser mit überschüssigem Strom versorgen.

Einsatz auch im Ausland möglichSeinen Angaben nach reicht eine Windgeschwindigkeit von acht Metern pro Sekunde aus, um genug Strom für eine Nacht zu sammeln. So könne die Straßenlaterne laut einer Windkarte in Nord- und Mitteldeutschland problemlos eingesetzt werden.

Als Einsatzgebiet sieht er aber auch das Ausland. Gerade in strukturschwachen Staaten könne die Lampe ihr volles Potenzial beweisen. So könne man für beleuchtete Straßen und Wege sorgen, ohne eine Stromleitung legen zu müssen.

Noch gibt es keinen Prototypen der Straßenleuchte. Dazu fehlt es Notthoff noch an einem Partner mit Zeit und Wissen. Erste Interessenten habe es aber schon gegeben.

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