Es ist ein Offenbarungseid für die Pestizid-Industrie: Die bei der Sojaproduktion in den USA mit Neonicotinoiden gebeizten Pflanzen bringen keine oder nur marginale wirtschaftliche Vorteile. Zu diesem Ergebnis kommt eine breit angelegte Analyse der Environmental Protection Agency (EPA), eine unabhängige Bundesbehörde zum Schutz der Umwelt der US-Regierung. Die Pestizid-Klasse der Neonicotinoide steht seit längerem im Verdacht, für das Bienensterben und die Instabilität ganzer Ökosysteme verantwortlich zu sein.
Vertreter der chemischen Industrie wie Bayer, BASF oder Monsanto hatten in der Vergangenheit, ebenso wie viele Landwirtschaftsverbände, immer wieder auf den wirtschaftlichen Nutzen der Umweltgifte hingewiesen. Die Erträge der Bauern seien ohne den Einsatz der Pestizide gefährdet, so die Argumentation der Befürworter. Naturschutzorganisation und zahlreiche wissenschaftliche Publikationen widersprechen dieser Ansicht. Der Befund der EPA stützt die Gegner der vermutlichen Bienenkiller nun.
Im Einzelnen kam die Behörde zu dem Ergebnis, dass es zu keinem Gewinnanstieg bei behandelten Sojafeldern gegenüber unbehandelten Feldern kam. Alternative Behandlungsmethoden seien zudem wirtschaftlich konkurrenzfähig. Die mit den Neonicotinoiden behandelten Sojapflanzen seien außerdem nur ein paar Wochen nach der Aussaat besonders geschützt, typische Krankheiten und der Befall von Schädlingen treten jedoch erst viel später auf, so die EPA.
In Europa sind drei besonders unter Verdacht stehende Neonicotinoide zur Zeit mit starken Einsatz-Beschränkungen belegt. Die betroffenen Chemie-Unternehmen wie der deutsche Bayer-Konzern klagen gegen diesen Beschluss. Ein Urteil steht weiter aus.
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