Cleantech-Startups Das sind die Champions aus Deutschland

Jedes Jahr kührt eine internationale Jury die 100 innovativsten Technikstartups – in diesem Jahr sind auch fünf Unternehmen aus Deutschland dabei.

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Jedes Jahr im Herbst kommt der renommierte Cleantech 100 Report heraus. Er versammelt Startups aus der ganzen Welt, die Technologien entwickeln, um Energie weniger klima- oder umweltschädlich zu produzieren, Abfall zu vermeiden, Wasser zu sparen und zu reinigen oder den Transportsektor umzukrempeln.

Den Initiatoren des Reports – der Cleantech Group, die Startups und Großunternehmen für Kooperationen zusammenbringt – geht es darum, die innovativsten grünen Technikunternehmen auszuwählen. Eine Rolle spielen dabei einerseits die Technologien selbst, aber auch deren Chancen am Markt.

Die Unternehmen werden von einer prominent besetzten Jury ausgewählt, in der unter anderem Vertreter von Unternehmen wie BMW, ABB, GE und Evonik sitzen. Die Experten kommen ungefähr zur Hälfte aus dem technischen Bereich und zur anderen Hälfte aus dem Finanz- und Investmentsektor.

Jetzt hat die 84-köpfige Jury unter knapp 6000 nominierten Unternehmen ihre Gewinner für das Jahr 2014 ausgewählt. Am Ende kamen knapp 30 Prozent der Cleantech-Best-of aus Europa und Israel. Die Mehrheit hat ihren Sitz in den USA. Das ist auch nicht verwunderlich, gibt es dort auch mehr Investoren, die Geld in die Hand nehmen, um Startups zu unterstützen.

Unter den 100 Finalisten sind auch fünf deutsche Unternehmen:

Wo immer Motoren laufen, fallen gigantische Mengen Abwärme an. Bisher verpufft diese meist ungenutzt in die Umwelt. Die Duisburger O-Flexx Technologies und sein Technologie-Vorstand Gerhard Span, wollen das ändern und die Abwärme als preiswerte Energiequelle anzapfen. Ihre streichholzkopfgroßen Thermogeneratoren gewinnen aus Temperaturunterschieden Strom. Spezielle Nano-Beschichtungen, die O-Flexx entwickelt hat, tun dies so effektiv, dass diese Form der Energieerzeugung erstmals wirtschaftlich wird (mehr dazu hier).

Das Startup mit Sitz in Berlin testet mit seinen rund 60 Mitarbeitern seit rund sechs Jahren, wie sich verschiedene Batterietechnologien künftig am besten in ein Energiesystem einbinden lassen, das hauptsächlich auf erneuerbare Energien setzt. Kürzlich nahm Younicos zusammen mit dem norddeutschen Stromversorger Wemag die erste Großbatterie in Deutschland in Betrieb. Sie gleicht Schwankungen im Stromnetz aus. Mit weiteren Projekten will Younicos auch ganze Inseln energieautark machen. Sonnen- und Windstrom würde dann von den Batterien für Zeiten gespeichert, in denen der Grünstrom fehlt.

Das Startup aus dem Oberallgäu zählt sich selbst zu den Vorreitern auf dem Markt für Hausakkus und fing schon im Jahr 2008 an, eigene Speicher zu entwickeln (die Zellen dafür kommen aus Asien). Mit dem neuesten Akku des Unternehmens sollen Besitzer einer Solaranlage ihren eigenen Strom zu Kosten von rund 30 Cent pro Kilowattstunde produzieren und speichern können. Damit kostet der privat erzeugte Strom ähnlich viel wie der aus der Steckdose.

Das in Dresden ansässige Startup will aus überschüssigem Grünstrom Wasserstoff herstellen. Daraus kann dann in einem weiteren Schritt in Verbindung mit Kohlendioxid ein flüssiger Treibstoff werden, den Autos oder Flugzeuge tanken können. Sunfire hat inzwischen einige Großunternehmen als Partner gewonnen und arbeitet derzeit an einer Pilotanlage.

Für einen Durchbruch von Elektroautos sind diese einfach noch zu teuer. Aber es fehlen auch Ladestationen, an denen Fahrer die leeren Akkus mit Strom füllen können. Diesem Mangel will das Berliner Startup Ubitricity mit Ladesäulen begegnen, die in Straßenlaternen eingebaut sind. Das ist sehr viel günstiger als extra neue Ladesäulen aufzustellen. Die Berliner Verwaltung kann sich für die Idee aber noch nicht so recht begeistern. Das Startup musste seine ersten Ladesäulen der Stadt schenken, so dass sie überhaupt installiert werden.

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