CO2-Ausstoß Das sind die schmutzigsten Unternehmen der Welt

Eine aktuelle Studie identifiziert die schlimmsten Klimasünder. Das Problem: Ihr CO2-Ausstoß steigt stetig an.

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Fünfzig der größten Unternehmen der Welt sind für 73 Prozent der gesamten Klimagasemissionen in der Wirtschaft verantwortlich. Das geht aus einer gemeinsamen Studie des Organisation Carbon Disclosure Projekt (CDP) und der Beratungsfirma PwC hervor.

Ein weiteres Ergebnis: Zwar haben die Treibhausgasemissionen der mehr als 400 teilnehmenden Unternehmen im Vergleich zum Jahr 2009 insgesamt abgenommen. Die Werte der 50 größten CO2-Emittenten stiegen dennoch weiter an.

Die Teilnahme an der jährlich durchgeführten Studie des CDP ist freiwillig. Auftraggeber der Studie sind 722 institutionelle Investoren (zum Beispiel Banken und Versicherungen), die auch auf Grundlage der Ergebnisse ihre Investitionsentscheidungen treffen.

Diese potenziellen Geldgeber sind für die Unternehmen Grund genug, ihre Klimadaten offen zu legen. Dahinter steckt die Überlegung, dass Unternehmer, die eine erfolgreiche Bilanz in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie aufweisen können, zukunftsorientiert und damit investitionstauglich sind.

Laut CDP-CEO Paul Simpson richtet sich die Studie an Firmen, Investoren und politische Entscheidungsträger, die verstehen wollen, wie stark sich die weltgrößten börsennotierten Unternehmen beim Umweltschutz verbessern müssen. Die Konzerne müssten demnach ihre Bestrebungen deutlich steigern und Regierungen stärkere Anreize dazu geben. Davon würden auch die Verursacher selbst profitieren, weil sie so besser für den Klimawandel und politische Regulierung gewappnet seien.

Zehn verschiedene BranchenDie Studie unterteilte die Teilnehmer aus aller Welt, darunter auch DAX-Unternehmen, in zehn verschiedene Wirtschaftsbranchen. Innerhalb dieser Branchen wird eine Rangliste auf Grundlage der erhobenen Daten erstellt. Hierzu sollen die Unternehmen Auskunft über ihre CO2-Emissionen und den Ressourcenverbrauch in der gesamten Wertschöpfungskette geben.

Die Experten vom CDP unterscheiden zwischen der absoluten Menge an Treibhausgasemissionen und dem Verhältnis zwischen Umsatz und CO2-Ausstoß.

Die Tabelle zeigt die zehn Unternehmen mit den höchsten Treibhausgasemissionen nach Branche (in Tonnen CO2 pro umgesetztem US-Dollar):

Im Vergleich der einzelnen Branchen schneiden die Energieversorger überdurchschnittlich gut ab. Denn in diesem Sektor waren die Reduktionen von Emissionen in den vergangenen Jahren am stärksten.

Der Sektor Energie dagegen - insbesondere die Förderer von Öl, Kohle und Gas - bekam eine schlechte Gesamtnote. Hierfür ist insbesondere Gazprom mit einem Ausstoß von 900 Tonnen CO2 pro US-Dollar Umsatz verantwortlich. Ein Wert, der selbst für den Energiesektor enorm hoch ist.

Bleibt am Ende die Frage: Was könnte die Unternehmen zu mehr Anstrengungen beim Klimaschutz treiben? Viele der befragten Unternehmen über alle Branchen hinweg sagen: Wenn wir dadurch unser Image verbessern.

"Money talks"Auch wenn Verbraucher mehr nachhaltige Produkte kaufen würden, wäre das für die Unternehmen ein Anreiz umzusteuern. Auch finanzielle Anreize der Politik für mehr Klimaschutz sind gerne gesehen.

Nicht klimafreundlicher werden die Unternehmen nach eigener Aussage aber durch reine Produkteffizienz, Regulierungs- und Sanktionierungsvorgaben der Regierungen und internationale Abkommen der Völkergemeinschaft. Sprich: Mit Zwang macht man Unternehmen nicht umweltfreundlicher. Steuern und Abgaben sind aus Unternehmenssicht nicht die bevorzugte Lösung.

Die Studie kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass die dreckigsten Unternehmen gleichzeitig die mit dem größten Potenzial zur Besserung sind. Anstrengungen zur Reduzierung und Vermeidung von Emissionen seien hier besonders sinnvoll. Ein weiteres Ergebnis wird schlicht mit "Money talks" betitelt. Finanzielle Anreize zur Vermeidung von Emissionen wirken am besten. Oder anders ausgedrückt: Mit Geld geht alles.

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