Der Technologiekonzern Bosch steigt aus der Desertec Foundation aus und beendet seine Mitarbeit am Wüstenstrom-Projekt. Das bestätigte eine Sprecherin der Konzerntochter Bosch Rexroth der "Financial Times Deutschland" (Dienstagsausgabe). Die Verträge mit dem Desertec-Konsortium laufen Ende Dezember aus und würden nicht verlängert.
Bosch ist der zweite Ausstieg eines namhaften deutschen Konzerns aus dem Projekt. Vor Kurzem war bereits Siemens aus dem Projekt ausgestiegen - weil sich die Münchner unter hohen Abschreibungen komplett aus dem Solargeschäft zurückziehen.
Bosch Rexroth ist ein Spezialist für Antriebe und Steuerungen von Industriemaschinen. In vielen Solarparks stammen die Steuerungselemente von Bosch, mit denen die Module nach der Sonne ausgerichtet werden, sowie Elektronik zur Herstellung von Solarmodulen.
Desertec ist ein Oberbegriff für die Erzeugung von Ökostrom an energiereichen Standorten der Welt wie Wüsten, der dorthin übertragen werden soll, wo er auch verbraucht wird. Besonders im Fokus stehen dabei Wüstengebiete in Nordafrika. So gibt es bereits konkrete Pläne, Solarkraftwerke in der Sahara zu installieren und den Strom nach Europa zu transportieren.