Große Euphorie am Samstagabend, nicht nur in Paris: 196 UN-Mitglieder haben sich nach zähen Verhandlungen auf einen gemeinsamen Klimavertrag geeinigt. Damit wird das Kyoto-Protokoll abgelöst und durch ein - auf den ersten Blick - ambitionierteres Papier ersetzt: So wollen die Staaten die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert auf deutlich unter zwei Grad, wenn möglich sogar 1,5 Grad begrenzen.
Ein guter Tag für die Welt: #COP21 #Klimagipfel nimmt #Klimavertrag an! Herzlichen Glückwunsch! #ParisAgreement
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) 12. Dezember 2015Um das Ziel zu erreichen, soll ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts nur so viel Kohlendioxid ausgestoßen werden, wie sich wieder einfangen lässt - auf natürlichem Wege oder mit technischer Hilfe.
Weil Klimapolitik aber weiterhin Hoheitsgebiet der Staaten bleibt, wurde zumindest festgelegt, dass nationale Klimaschutzziele alle fünf Jahre überprüft werden müssen - "ein wichtiger Fortschritt", sagte der luxemburgische EU-Parlamentarier Claude Turmes nach der Veröffentlichung des Papiers.
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Geschafft! Die Welt hat sich entschieden:für ein globales Klimaabkommen, erstmals mit allen Staaten. #COP21 pic.twitter.com/4rB2ghpkvc
— BMUB (@bmub) 12. Dezember 2015Auch finanzielle Hilfe wohlhabender Staaten ist im Vertrag angesprochen, allerdings haben sich die Industriestaaten in den vergangenen Jahren schon darauf geeinigt, jährlich 100 Milliarden US-Dollar Klimafinanzierung zu zahlen.
"Starke Ziele, schwache Verpflichtungen"
Allerdings gab es gleich nach der Einigung auch schon erste Kritik. So sprach der deutsche EU-Parlamentarier Sven Giegold (Grüne) von "starke Zielen, schwachen Verpflichtungen". Denn in manchen Punkten ist das 31-seitige Dokument sehr allgemein formuliert. (Den Vertrag können Sie auf den Seiten der UN herunterladen.)
Im Internet überwog aber zunächst die Begeisterung:
John Schellnhuber on the outcome of #COP21 World Climate Summit in #Paris pic.twitter.com/Ig9py1OrUy — Potsdam-Institut (@PIK_Klima) 12. Dezember 2015
So klingt Geschichte. #COP21 #ParisAgreement pic.twitter.com/tJqZL8fNof
— UN Aktion für Klima (@UNKlima) 12. Dezember 2015Vor allem das Twitter-Team von US-Präsident Barack Obama schoss über das Ziel hinaus und sah weniger eine gemeinsame Anstrengung der Weltgemeinschaft, als mehr einen ganz eigenen Erfolg im Abkommen von Paris:
This is huge: Almost every country in the world just signed on to the #ParisAgreement on climate change—thanks to American leadership.
— Barack Obama (@BarackObama) 12. Dezember 2015