Für die Hersteller von Windanlagen war 2012 ein gutes Jahr. Insgesamt stieg die weltweit installierte Leistung um 20 Prozent. Ende des vergangenen Jahres waren damit Windräder mit 282 Gigawatt (GW) gebaut. China und die USA führten bei den Zubauten mit jeweils 13 GW. In Deutschland, Indien und Großbritannien entstanden Windfarmen mit jeweils zwei Gigawatt Leistung. Die Zahlen veröffentlichte das Global Wind Energy Council (hier der Report als PDF).
Und noch ein zweiter Report zeigte diese Woche, dass es im Bereich der Windenergie vorangeht. Die Analysten von Bloomberg New Energy Finance veröffentlichten einen Kostenvergleich der verschiedenen Energieformen für Australien. Das Ergebnis überrascht: Denn laut Bloomberg ist Strom aus neu gebauten Windanlagen mit 8,3 US-Cent (6,2 Euro-Cent) pro Kilowattstunde sehr viel günstiger als Strom aus neuen Gas- und Kohlekraftwerken. Kohlestrom kostet nämlich 14,8 US-Cent pro Kilowattstunde und Gas 12 Cent.
Dabei sind es gar nicht so sehr die Zahlen für Windenergie die überraschen. Obwohl mit diesem Preis der Windstrom auch konkurrenzfähig zu Kohlestrom in Deutschland wäre. Die Frage ist, warum ist Elektrizität aus Kohle in Australien so teuer? Der hohe Preis hat vor allem mit den Kosten für den CO2-Ausstoß der Kraftwerke zu tun – die sind in Australien vergleichsweise hoch. In Europa sind die Verschmutzungsrechte dagegen beinahe umsonst. Aber auch ohne die Kosten für CO2 wäre Windstrom immer noch 14 Prozent günstiger als Kohleenergie und 18 billiger als Gas, so Bloomberg.
Das alles zeige, so Michael Liebreich, Leiter von Bloomberg New Energy Finance, dass „die Idee, fossile Energieträger seien billig und die erneuerbaren Energien teuer, inzwischen veraltet ist“. Liebreich räumte aber ein, dass neue Windanlagen immer noch teuerer seien als alte, abgeschriebene Kohle- und Gaskraftwerke. Deshalb müssten erneuerbare Energien weiter über Umlagesysteme unterstützt werden.
Bleibt eigentlich nur noch eine letzte große Hürde für die grünen Energien: Sie liefern keinen Strom, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. Aber auch hier geht es voran. In Texas nahm im Dezember die größte Batterie der USA ihren Dienst direkt neben einer Windfarm auf. Der Akku hat eine Leistung von 36 Megawatt und besteht aus tausenden Kleinstbatterien des Herstellers Xtreme Power. Laut Xtreme sind die Batterien besonders gut zu recyceln und sie können auch extrem kurzfristige Schwankungen in der Netzspannung ausgleichen. Das Projekt wurde mit 22 Millionen Dollar Forschungsgeld vom US-Energieministerium unterstützt.