Gesundheitskosten Radfahren spart 2000 Euro jährlich

Trotz Unfallgefahr: Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt spart Geld und lebt länger. Das zeigt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes.

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Eine Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag des Umweltbundesamtes hat ergeben: Wer Fahrrad fährt, spart eine ganze Menge Gesundheitskosten. Wer also vor allem den Drahtesel nutzt, statt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, kommt später um teure Krankenhausrechnungen und Behandlungen herum. Denn: Fahrradfahren stärkt das Herz-Kreislaufsystem, schont aber gleichzeitig den Bewegungsapparat, da radeln überaus gelenkschonend ist.

So vermeiden Berufspendler, die vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, statistisch gesehen rund 2000 Euro jährlich an Kosten für Behandlungen im Falle einer Krankheit. Würden mehr Menschen Radfahren, sagt die aktuelle Studie, würden sie zudem "gesunde Lebenszeit" gewinnen.

Das Ergebnis ist allerdings wenig überraschend, da schon lange bekannt ist, dass Radfahren die Gesundheit fördert. Dennoch gibt es Gegner des beruflichen Pendelns mit dem Fahrrad. Ihr Argument zumeist: Fahrradfahren erhöht die Unfallgefahr und der Radler ist einer höheren Belastung durch Abgase im Straßenverkehr ausgesetzt.

Trotz Unfallrisiko und Abgasbelastung: Wer radelt, spart GeldUmso interessanter ist ein weiteres Ergebnis der Studie mit dem barocken Titel "Wirtschaftliche Aspekte nichttechnischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr" (hier als PDF abrufbar). Denn auch unter Einbeziehung dieser beiden Nachteile des Fahrradfahrens kommt die Studie zum Ergebnis, dass die Gesundheitskosten für Radler im Durchschnitt jährlich rund 1000 Euro niedriger liegen als die von Autofahrern.

Damit zeigt die Studie, dass umfangreiche Fahrradkonzepte wie in London oder Kopenhagen wegweisend auch für deutsche Großstädte sein können. Denn es spart nicht nur jeder einzelne Kosten, wenn er statt dem Auto das Fahrrad nutzt, sondern auch die Gesellschaft insgesamt. Zum einen indirekt durch sinkende Emissionen und auch direkt durch geringere Kosten für die Krankenversicherungen oder seltenere Notfalleinsätze.

Somit hat der Radler seinem autofahrenden Kollegen gegenüber mehrere Argumente für den Drahtesel: Während meinem Weg zur Arbeit verlängere ich mein Leben und spare Geld. Wenn es dann allerdings einmal regnet, dürfte das vielen sonst passionierten Fahrradfahren auch egal sein.

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