
Weniger Fertigessen, mehr Obst und Gemüse: Frauen ernähren sich dem Ernährungsreport 2016 zufolge deutlich gesünder. Der Bericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft lässt da keine Zweifel. Nicht einmal bei den Süßigkeiten liegen die Männer hinter den Frauen – und es gibt noch mehr Klischees, die der Report nicht bedienen kann.
Deutlich werden die Geschlechterunterschiede bei den Vegetariern: Sechs Prozent aller deutschen Frauen verzichten auf Fleisch, bei den Männern ist es nur jeder hundertste. Deutlich mehr Frauen (85 %) als Männer (66 %) essen täglich Obst und Gemüse. Ähnliche Unterschiede gibt es bei Softdrinks und Tiefkühlpizzen. Dafür sind Männer besser gelaunt. Nur 15 Prozent gaben an, schon mal aus Frust zu essen. Bei den Frauen sind es 32 Prozent.
Insgesamt sind die Deutschen aber trotzdem mit ihrer Ernährung zufrieden – über zwei Drittel schaffen es nach eigener Angabe meistens oder immer, sich ausgewogen zu ernähren. Für Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) zeigt das, dass die Deutschen "vielfältig, anspruchs- und genussvoll [sind]. Sie schätzen die hohe Qualität unserer Lebensmittel, informieren sich gezielt und genießen bewusst."
So sind auch immer mehr Menschen bereit, teureres Fleisch aus artgerechter Haltung zu essen. Im Schnitt würden sie dafür auch zwei Drittel mehr bezahlen. Und die vielleicht positivste Nachricht: 81 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 14 und 18 Jahren gab an, sehr gerne zu kochen. Zwar fänden sie dazu nicht immer die Zeit, doch zeigt es eine Wertschätzung für selbst zubereitetes Essen. Am häufigsten kochen – wenig überraschend - Senioren.
Junge Menschen achten auf regionale Herkunft
Auch den Einkauf beleuchtet der Report. So kommen die meisten Lebensmittel aus dem Supermarkt, aber Fachgeschäfte wie Bäckereien und Metzgereien sind ebenfalls beliebt. Lieferdienste mit Internetbestellung haben sich hingegen noch nicht etabliert (Nur ein Prozent der Befragten gab an, solche genutzt zu haben.)
Mittlerweile ist auch für alle Altersgruppen – selbst die minderjährigen – eine regionale Herkunft von Produkten wichtiger als die Marke, die dahinter steht. Noch entscheidender ist allerdings der Preis - für über zwei Drittel der Generation U30 ist er ein wichtiges Einkaufskriterium.
Ein Drittel der ganz Jungen nutzt mittlerweile beim Einkaufen das Smartphone, um Rezepte, Einkaufslisten oder mehr Infos zu suchen. Ein Trend, der sich interessanterweise auch bei den über 60-Jährigen durchsetzt (17 Prozent nutzen beim Einkaufen das Smartphone).