Handy mit Solardisplay Dieses Smartphone lädt sich selbst auf

Smartphones können viel - solange eine Steckdose in der Nähe ist. Eine Solarfolie für das Display macht das Handy nun unabhängig von externen Stromquellen.

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Smartphones sind heute kleine Alleskönner: Mit ihnen buchen Nutzer Hotels, steuern die Heizung oder schießen hochauflösende Bilder - und das alles mobil.

Die Mobilität stößt jedoch auch an Grenzen, denn während die Einsatzmöglichkeiten der Smartphones ständig wachsen, hinkt die Ausdauer der Akkus hinterher.

Smartphone produziert selbst EnergieJetzt hat der japanische Technologieriese Kyocera ein Smartphone vorgestellt, das dank einer in das Display integrierten, transparenten Solarfolie seinen Strom selbst produziert.

Das könnte für viele Handynutzer eine große Erleichterung sein, gerade wenn sie unterwegs sind und keinen Zugriff auf eine Steckdose haben. Zwar gibt es Alternativen wie tragbare Akkupacks; oder auch exotischere Lösungen wie Brennstoffzellen für die Hosentasche oder Handylader, die aus Wärme Strom fürs Smartphone erzeugen.

Alle haben jedoch einen bedeutenden Nachteil: Man braucht ein zusätzliches Gerät, um das Handy aufzuladen. Eine transparente Solarfolie, die direkt ins Handy integriert ist, könnte das Smartphone komplett unabhängig von externem Strom machen. Zusätzliche Kabel oder Akkupacks fallen weg - genügend Licht würde reichen, um den Akku zu laden.

Auch Apple und Samsungforschen an SolarfolienNoch ist die von Kyocera entwickelte Folie weit davon entfernt, genug Energie für eine volle Smartphoneladung bereit zu stellen. Wie der Trends-der-Zukunft-Blog berichtet, braucht der erste Prototyp zwei Stunden Licht, um Energie für ein fünfminütiges Telefonat zu liefern.

Allerdings wird jetzt schon deutlich, welches Potenzial in dieser Technologie steckt, die Kyocera auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt hat.

Die etwa 0,1 Millimeter dicke Folie haben die Entwickler in ihrem Outdoor-Handy "Torque" verbaut. Die transparente Folie liegt zwischen der Touchoberfläche und dem Bildschirm. Die Entwickler hoffen, dass sich ihre Handys künftig selbst mit Energie versorgen können und nur in Ausnahmefällen an die Steckdose müssen.

Jedoch sind Kyocera und deren Partner von "SunPartner Technologies", die Experten für Solaranwendungen, nicht die einzigen, die an dieser eleganten Art der grünen Energieversorgung arbeiten. Auch bei Apple und Samsung forscht man aktuell an Solarfolien fürs Handydisplay.

Wann Kyocera die ersten alltagstauglichen Folien auf den Markt bingt, ist noch nicht klar. Das Technik-Portal Netzwelt schätzt, dass Tablets mit Solarfolien schon in wenigen Jahren erhältlich sein dürften. Denn Tablets haben wesentlich größere Displays und damit mehr Fläche, um Energie zu gewinnen.

Hier ein kurzes Video über den Kyocera-Prototyp:

 

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