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Hannover Messe 10 Dinge, auf die wir uns freuen

Energiesparlampen ohne Quecksilber, vernetzte Städte oder Generatoren aus dem 3D-Drucker. Auf der Hannover Messe zeigt die Industrie ihre Highlights 2013.

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Sie ist das Mekka für Anhänger erneuerbarer Energien und zukunftsweisender Technologie - die Hannover Messe. Vom 8. - 12. April zeigen rund 6500 der weltweit wichtigsten Industrieunternehmen und Forschungsinstitute ihre neuesten Entwicklungen. Deutsche Hersteller sind hier traditionell ganz vorne mit dabei. WiWo Green hat sich zehn Highlights an den Messeständen herausgepickt.

1 Energiesparlampe ohne QuecksilberIhr Name ist „3rdPPBulb“. Und sie soll Energiesparlampen endgültig salonfähig machen. Denn die längliche Glaslampe mit schwarzer Fassung enthält als erstes Gerät seiner Klasse kein Quecksilber mehr. An dem Metall, das in bisherigen Energiesparlampen steckt, stören sich viele Kunden– denn zerbricht eine Energiesparlampe, werden giftige Dämpfe frei. Auf der Hannover Messe präsentieren das Karlsruher Institut für Technologie und die Fachhochschule Aachen jetzt ihre quecksilberfreie Energiesparlampe, die in rund einem Jahr in die Geschäfte gehen soll. Sie soll bis zu 27 Jahre halten und ungefähr so viel kosten, wie bisherige Sparlampen.

 2 Die vernetzte StadtWie sieht die Stadt der Zukunft aus? Besucher der Hannover Messe können sie sich anschauen. In einem Erlebnisraum präsentieren Hersteller ihre Technologien, die eine neue Infrastruktur für urbane Lebensräume schaffen sollen. Mit dabei sind auch deutsche Hersteller wie Siemens oder die Forscher vom Fraunhofer Institut. Am Donnerstag wird der „Sustainable Building Award“ für das energieffizienteste Gebäude verliehen – an das „Omnia Energia Spa Head Office“ in Zumpano, Italien. In diesem Jahr ist das Thema „Metropolitan Solutions“ noch in die Hannover Messe integriert. Ab dem 2014 wird es als eigenständige Messe parallel zur Hannover Messe ausgerichtet werden.

 3 Streitgespräche zur EnergiewendeDer Bundesverband Erneuerbare Energien versammelt in seinem Forum Vertreter aus der Wirtschaft, Politik und Forschung um Chancen und Herausforderungen der deutschen Energiewende zu diskutieren.

Die Expertin Dörte Ohlhorst vom Forschungszentrum für Umweltpolitik informiert am Dienstag beispielsweise zum Thema: Stromnetzausbau – Ist die Energiewende steuerbar? Sie beleuchtet die kontroversen Interessen der beteiligten Akteure, skizziert den Übertragungsnetzausbau und stellt sich der Frage, wie staatliche Steuerung die Energiewende fördern oder behindern könnte.

Am Mittwoch diskutieren Maren Hille, vom BDEW e.V. , Thorsten Herdan, VDMA Power Systems und  Hermann Falk, vom BEE e.V. über das sich wandelnde Energiesystem. „50 Prozent erneuerbarer Strom bis 2020 – Leitlinie oder Luftschloss“ ist ihr Thema im Streitgespräch.

 4 Elektrisch radelnEinen neuen Antrieb für elektrische Fahrräder (Pedelecs) präsentiert die Hochschule Harz auf ihrem Stand A38 in Halle 2. Muss bislang die Drehmomentübertragung vom Pedal zum Hinterrad noch auf klassischem Weg mechanisch erfolgen, geht das am Forschungsrad der Hochschule elektrisch. Anstelle der direkten Kraftübertragung treibt der Radler beim Fahren einen Generator an, der die Leistung an einen Motor im Hinterrad weiterleitet. Das erhält den Radelspaß – und ermöglicht eine automatische und stufenlose Gangschaltung. Die elektrische Unterstützung erfolgt weiter über einen zuschaltbaren Akku wie beim herkömmlichen Pedelec. Bereits in diesem Jahr soll das kettenlose Fahrrad auf den Markt kommen.

 5 Neue Speicherkraft für ElektroautosDas Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) hat eine Redox-Flow Batterie so optimiert, dass sie mehr als die zehnfache Kilowatt-Zahl speichern können. Waren bisher ca. 2,3 Kilowatt pro Zellstapel, einem sogenannten Stack, möglich, schafft der neue Ansatz 25 Kilowatt. Redox-Flow-Batterien speichern Strom in Chemikalien, die in separaten Tanks lagern. Sie gelten neben Lithium-Ionen-Akkus als wichtige Speichertechnik, um den schwankenden Strom aus Wind- und Solarkraftwerken zu speichern und bei Bedarf ins Netz zu speisen. Auch für Elektroautos könnten sie künftig eingesetzt werden.

 6 Silizium aus der MikrowelleUm Solarzellen herzustellen, benötigt man Silizium. Das kann in seiner Reinform allerdings nicht verwendet werden, sondern muss zunächst bei hohen Temperaturen zu Solarsilizium geformt werden. Das Braunschweiger Unternehmen JPM Silicon hat dafür eine neue Technik entwickelt: Solarsilizium aus der Mikrowelle. Leider funktioniert das noch nicht in jeder Küche, sondern nur in einem speziellen Mikrowellen-Hochtemperaturofen. Dieser soll im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren bis zu 50 Prozent weniger Energie verbrauchen, verspricht das Unternehmen – und die Herstellungskosten halbieren.

7 Wasserfilter gegen KeimeSauberes, keimfreies Trinkwasser soll ein neuer Filter der ISI Umwelttechnik GmbH liefern. Er passt auf die Öffnung handelsüblicher Kanister und soll in Entwicklungsländern das Wasser zu 99,99 Prozent von Bakterien befreien. Der 0,15 µm-Mikrofilter schafft es, rund einen Liter Wasser pro Minute zu reinigen. Mit der integrierten Handpumpe presst der Benutzer das Wasser aus dem Kanister durch den Filter, die Gesamtkapazität beträgt 5000 Liter.

 8 Unterwegs eigenen Strom mit Alkohol erzeugenFernab von Stromleitungen wird die Energieversorgung meist zum Problem. Bisher löst dies häufig ein Diesel-Generator. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) stellt auf der Hannover Messe eine neue Alternative vor: ein Brennstoffzellensystem für Bio-Ethanol. Dieser kühlboxgroße Prototyp soll laut ZSW unterwegs leise und klimafreundliche Energie erzeugen – aus einem halben Liter Bio-Ethanol gewinnt die Brennstoffzelle eine Kilowattstunde Strom und zwei Kilowattstunden Wärme. Ein Laptop läuft mit einer Kilowattstunde fast einen Tag lang.

9 Generatoren aus dem 3D-DruckerThermoelektrische Generatoren können Strom aus Temperaturunterschieden gewinnen. Diese fallen zuhauf an, etwa zwischen der kalten Betonwand eines Kühlturmes und den heißen Wasserdämpfen im Inneren. Auch im Auto werden solche Temperaturunterschiede schon testweise mit den Thermoelektrischen Generatoren (TEG) nutzbar gemacht.  Bislang ist die Herstellung sehr aufwendig und teuer – die TEG sind nur wenige Mikrometer groß – und nicht sehr umweltfreundlich. Die Generatoren mussten bisher mit Materialien wie Blei hergestellt werden. Jetzt stellen Forschern des Fraunhofer Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS die Mikrogeneratoren mit 3D-Druckern her. In diesen können sie umweltverträglichere Polymere (Kunststoffe) einsetzen, die elektrisch leitend sind und TEGs großflächig nutzbar machen sollen.

10 Aufatmen für AllergikerGesunde Luft für zuhause verspricht die Bioclimatic GmbH auf der Hannover Messe. Bisher wurde ihr Luftfilter nur in Arztpraxen, Seniorenheimen oder Hotels eingesetzt. Dank so genannter Photo-Oxidation und Ionisation soll das Viroxx System Pollen, Bakterien, Schimmelpilze und Viren aus der Raumluft eliminieren.

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