Seit heute morgen gibt es ein neues Gesicht bei WiWo Green. Matthias Streit wird uns für zwei Monate als Praktikant unterstützen. Der 24-Jährige hat einen Bachelor in Skandinavistik und Amerikanistik und absolviert aktuell ein Journalistik-Masterstudium an der Uni Leipzig.
Herr Streit: Was fasziniert Sie in der grünen Wirtschaft am meisten?
Ich bin begeistert von der Idee, dass wir mittlerweile in großem Maßstab umweltschonend Energie erzeugen können. Dass 22 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammt, zeigt das enorme Potenzial. Gleichzeitig weiß ich von meinen Erfahrungen in Norwegen, die ja 99 Prozent ihrer Energie aus Wasserkraft erzeugen, dass es möglich ist, ein Land über grüne Energien zu versorgen.
Besonders spannend finde ich dabei die Innovationen, die Forscher auf der ganzen Welt fast täglich hervorbringen. Zum Beispiel, dass Biosprit aus Algen, Lebensmittelabfällen oder Müll gewonnen werden kann. Diese neuen technischen Möglichkeiten sind eine ernstzunehmende Alternative zu den bisherigen, zu Recht umstrittenen, Biomasse-Ressourcen wie Soja oder Palmöl.
Welche grünen Themen finden Sie am interessantesten?
Ich beschäftige mich mit allen Themen rund um erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. In meinem Skandinavistik-Studium habe ich mich viel mit dem Kohlebergbau in der Arktis und der Petroleumsindustrie im Nordpolarmeer beschäftigt. Der ganze Wetteifer nach immer neuen fossilen Quellen in den entlegensten Gebieten der Erde hat bei mir schließlich die Frage aufgeworfen, warum man stattdessen nicht besser in neue Formen der Energiegewinnung investiert. Natürlich ist ein solcher Umschwung nicht von heute auf morgen zu erreichen. Aber wenn wir davon ausgehen, dass wir fossile Brennstoffe nach wie vor brauchen, sollten wir darüber nachdenken, wie wir diese Rohstoffe möglichst umweltschonend einsetzen können. Das ginge in der Petroleumsindustrie etwa über das Auffangen von CO2.
Wenn Sie ein grünes Unternehmen gründen würden, wie sähe das Geschäftsmodell aus?
Das Unternehmen würde sich auf die Wiederverwertung von Seltenen Erden im Elektromüll spezialisieren. Jährlich werden mehr als 130.000 Tonnen dieser kostbaren Rohstoffe produziert. Ein großer Teil davon wird beispielsweiwse in Smartphones verbaut, bei denen sich das Recycling aus wirtschaftlichen Gründen schlicht noch nicht lohnt. Doch im Müll werden diese Ressourcen einfach nur verschwendet.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?
Nachhaltigkeit heißt für mich persönlich in erster Linie umweltschonend zu leben. Ich fahre beispielsweise mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern spart auch Geld und Nerven. Nachhaltigkeit fängt allerdings schon im Kleinen an. Beim Einkauf verzichte ich auf Plastik-Tüten und verstaue die Lebensmittel immer im Rucksack oder Stoffbeutel.
WiWo Green ist keine normale Redaktion. Wieso haben Sie sich bei uns beworben?
Weil ich vom Konzept des Portals, grüne Wirtschaft präsenter zu machen und gleichzeitig kritisch zu hinterfragen, überzeugt bin. Denn letztlich haben die Unternehmen, Startups und Ideenfinder das größte Potenzial, die Probleme der Zukunft zu lösen. Außerdem freue ich mich bei WiWo Green auf die vielen praktischen Erfahrungen im Wirtschaftsjournalismus. Zwar schreibe ich als freier Journalist häufig sowohl über Politik als auch über Wirtschaft und lerne bei meinem Studium in Leipzig dafür die theoretischen Grundlagen. Bei WiWo Green habe ich die Möglichkeit, ein sehr junges Portal mitzuprägen und viele Ideen auszuprobieren. Darauf freue ich mich sehr.
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