Mobiles Kraftwerk Isländer entwickeln Mini-Windrad für unterwegs

Ein Start-up aus Island hat ein tragbares Windrad entwickelt. Eine große Variante soll sogar E-Autos aufladen.

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Sie sieht aus wie eine ganz normale Windkraftanlage. Weiß, mit drei Rotorblättern. Doch anstatt mehrerer hundert Tonnen wiegt die Trinity-50-Turbine gerade einmal 650 Gramm und passt problemlos in den Rucksack.

Hinter der tragbaren Windkraftanlage steckt das Start-up Janulus aus Island, das von den Brüdern Eniar und Agust Agustsson gegründet wurde. Ihr Ziel: Die Stromrechnung senken und dabei etwas für die Umwelt tun.

Seit 2013 arbeiten sie am Trinity-Konzept, das seinen Namen der Rotorform von Windkraftanlagen verdankt. Mittlerweile sind vier Anlagen-Typen entstanden. Alle bestehen aus Plastik, verfügen über einen Lithium-Ionen-Akuu und haben drei Flügel und drei Standbeine. Die kleinste Anlage ist die Trinity 50 mit einer Leistung von 50 Watt; die Größe liegt im zusammengeklappten Zustand bei nur 30 Zentimetern.

Bei Windgeschwindigkeiten ab 2 Meter pro Sekunde fangen die Flügel an, sich zu drehen. Auf diese Weise lädt das Windrad den Akku auf, der eine Kapazität von 7500 Milli-Ampere-Stunden (mAh) hat. Verbindet man die kleine Anlage per USB-Kabel mit dem Smartphone, reicht die Akkukapazität aus, um das Handy bis zu viermal aufzuladen.

Neben der Mini-Version gibt es noch drei weitere Trinity-Ausführungen mit einer Leistung von 400, 1000 oder 2500 Watt. Die größten Anlage, Trinity 2500, verfügt über einen 300.000 mAh Akku. Elektrogeräte im Haus oder das Elektroauto vor der Tür können so mit Strom versorgt werden. Die Hersteller werben mit einem vergleichsweise leichten Gewicht von 19 Kilogramm.

Auf dem Markt gibt es mittlerweile zwar noch leichtere Kleinwindanlagen. Der Vorteil der Trinity-Analage ist allerdings, dass sie im zusammengeklappten Zustand in den Kofferraum eines Autos passt und immer wieder umgestellt werden kann.

Gründer Eniar Agustsson beim Aufbau der Trinity 50:

https://www.youtube.com/watch?v=SX-I5WksnrM

Die kleinste Anlage kostet 399 US Dollar. Für die Trinity 2500 muss man bereits 5999 US Dollar zahlen. Noch stehen die Anlagen aber nicht zum Verkauf. Voraussichtlich ab April 2016 soll es bei Janulus losgehen. Das Unternehmen hat gerade wieder eine Kampagne bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter gestartet, um die Produktion der größeren Anlagen zu finanzieren.

Nach wenigen Tagen wurde die gewünschte Fördersumme von 50.000 US Dollar bereits überschritten. Rund 150 Unterstützer beteiligen sich am Crowdfunding-Projekt, das noch bis zum 26. Oktober läuft. Im Februar will Janulus dann mit der Produktion starten. Das Windrad kann per Internet bestellt werden. Der weltweite Versand soll kostenlos sein.

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