Mietwagen, Busse, Sammeltaxen: Es gibt viele Mittel, sich durch Ankara zu bewegen, aber besonders in der Rushhour haben alle eines gemeinsam: Sie kosten Zeit, denn Stau ist in der türkischen Hauptstadt die Regel und nicht Ausnahme.
Demnächst soll es schneller gehen, zumindest in einem Teil der Metropole. Dann nämlich können Einheimische und Touristen bequem über Staus und Ampeln der türkischen Hauptstadt hinwegschweben - in einer Seilbahn. Eine neue, 3,2 Kilometer lange Strecke soll den Stadtteil Şentepe mit der Metrostation Yenimahalle und der meistbefahrenen Straße der Stadt verbinden. Rund zehn Minuten brauchen die Fahrgäste für diese Strecke mit der Gondelbahn. Heute stehen die Pendler oft fünfmal so lange im Stau. Gebaut wird die Gondel von dem norditalienischen Unternehmen Leitner Ropeways.
Mit dem außergewöhnlichen Verkehrsprojekt will Ankara den Straßenverkehr deutlich entzerren - und zugleich den Ausstoß von Luftschadstoffen senken. Damit setzt die Stadt auf einen Trend, dem bereits Hamburg, London und andere Städte rund um den Globus folgen: Sie hängen den Verkehr einfach an die Strippe - und machen ihn damit umweltfreundlich und platzsparend.
Der Spatenstich für die Seilbahn soll noch in diesem Sommer stattfinden - und schon im Frühjahr 2014 soll sie in Betrieb gehen. 106 Kabinen werden dann je zehn Passagiere transportieren - macht bis zu 2400 Fahrgäste pro Stunde. Bei durchschnittlich 60 Metern Höhe über dem Boden wird die Fahrt eine gute Aussicht über die Stadt bieten.
Wenn die Bahn in der Betriebszeit von fünf bis 23 Uhr vollständig ausgelastet wäre könnte sie rund 21000 Autofahrten ersetzen, wobei angenommen wird, dass jedes Fahrzeug mit zwei Personen besetzt ist. Überschlägig gerechnet%