Nachhaltig zu konsumieren findet zwar jeder gut, aber nur wenige tun es auch tatsächlich. Das liegt zum einen an fehlendem Wissen auf Seiten der Kunden, aber auch an deren Bequemlichkeit. Zumindest beim ersten Punkt will jetzt die Bundesregierung nachhelfen. Deshalb hat sie das „Nationale Programm für nachhaltigen Konsum“ verabschiedet.
Das Programm nennt konkret sechs Felder, in denen Handlungsbedarf besteht: In der Mobilität sollen Busse und Bahnen attraktiver gemacht werden und Autokäufern Informationen zum Schadstoffausstoß leichter zugänglich gemacht werden. Bei der Ernährung geht es darum, Abfall zu senken und mehr Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren. „Auffällig ist, dass bei vielen Menschen, das Wissen über gesunde Ernährungsweisen vorhanden ist, es aber an der praktischen Umsetzung dieses Wissens im Alltag fehlt“, schreibt die Bundesregierung im Programm. „Es sind deshalb Bedingungen zu schaffen, die einen gesunden Lebensstil fördern.“ Das soll beispielsweise durch Bildung in Kitas und Schulen passieren. Im Bereich Wohnen sollen Verbraucher angeregt werden, energieeffiziente Geräte zu kaufen. Aufklärung über die Produktionskette und Nachhaltigkeitssiegel sollen bei Kleidung für nachhaltigeren Konsum sorgen. Andere Bereiche, die das Programm untersucht, sind Arbeit und Freizeit.
Viele sind aber nicht wirklich überzeugt von dem Programm, wie die taz schreibt. Zu wenige konkrete Maßnahmen ständen darin. So sagt der Leiter der Politikabteilung der Verbraucherzentrale Bundesverband Ingmar Streese: „Die häufigsten Worte sind ‚Information‘, ‚Bildung‘, ‚Forschung‘, die Regierung will ‚unterstützen‘, ‚hinwirken‘, aber nie liest man, dass sie was durchsetzen will.“ Auch der NABU sehe es eher als Wunschliste als einen ernst gemeinten Plan und Renate Künast von den Grünen nennt es „nette Prosa“.