Die Regierungskoalition aus SPD, CDU und CSU schmetterte diese Woche die Oppositionsforderung nach einem Verbot des sogenannten Kükenschredderns ab. Männliche Küken werden in Deutschland millionenfach mechanisch getötet, da sie zu wenig Fleisch und keine Eier produzieren.
"Tierwohl verbessern geht nicht mit der Brechstange und mit Verboten, sondern nur gemeinsam mit den Tierhaltern", zitiert Spiegel Online den CDU-Abgeordneten Dieter Stier. Dabei hat die Union nicht mehr viel Zeit: Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte mehrfach angekündigt, die Praxis des Kükenschredderns zu beenden und sich selbst eine Frist bis 2017 gesetzt. Er hofft auf Schützenhilfe der Wissenschaft: Derzeit wird an einem Verfahren geforscht, mit dem das Geschlecht schon im Ei bestimmt werden soll.
Ohne Gesetz wird es nicht gehen, zeigt ein Fall aus Münster: Die Klage der dortigen, anscheinend tierfreundlichen Staatsanwaltschaft gegen einen Zuchtbetrieb wegen Tierquälerei, über die wir im Februar berichtet hatten, ist vor dem Landgericht gar nicht erst zur Verhandlung zugelassen worden.