
Umweltverschmutzung ist in Indien ein großes Problem. In den Großstädten verdrecken Seen und Flüsse auf extreme Weise, über den Millionen-Metropolen hängt dichter Smog. Beim Petersberger Klimadialog in Berlin kündigte Indiens Umweltminister Prakash Javadekar nun Maßnahmen an, die die Luftqualität im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde verbessern soll.
Schon in diesem Jahr sollen Sondersteuern auf bestimmte Fahrzeuge eingeführt werden: Dieselautos werden mit 2,5 Prozent des Kaufpreises besteuert, SUVs mit vier Prozent, dazu kommt eine Luxussteuer auf besonders große Wagen. Bis zum Jahr 2020 will die indische Regierung zudem das Nahverkehrsnetz um 700 Kilometer erweitern, um die Zahl der Autos zu verringern. Im gleichen Zeitraum sollen auch sieben Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straße gebracht werden.
An anderer Stelle setzt man in Indien aber nicht auf Umweltfreundlichkeit. Bis 2030 will die Regierung Hunderte neuer Kohlekraftwerke bauen, um den wachsenden Energiebedarf des Landes zu decken und die Energiearmut zu bekämpfen. Immerhin: Sechs Dollar Steuer werden pro Tonne geförderter Kohle künftig erhoben. Die Einnahmen sollen ausschließlich in Umweltprojekte und erneuerbare Energien fließen, betonte Umweltminister Javadekar. Um die Emissionen aus dem Kohlestrom zu reduzieren, setze man vor allem auf die CO2-Speicherung im Untergrund, sagte er.