Unscheinbar sieht es aus: Wie eine große, aus Plastik gegossene öffentliche Toilette. Doch was sich im Inneren der weißen Häuschen in Tokios Innenstadt verbirgt, dürfte radelnde Stadtbewohner überall auf der Welt beeindrucken. Denn hinter den bunten Türen der kleinen Gebäude verstecken sich Tiefgaragen für Fahrradfahrer.
Mit einem Lift werden die Fahrräder in eine Tiefe von bis zu zwölf Metern transportiert und wieder heraufgebracht. Unterirdisch werden die Drahtesel auf "Parkdecks" abgestellt. Das alles funktioniert rein elektrisch.
Das Konzept ähnelt den Autotürmen großer Automobilkonzerne, nur eben in die entgegensetzte Richtung. Bis zu 144 Fahrräder finden in einer solchen Garage Platz. Das Konzept löst damit auch gleich zwei Probleme von Großstadtradlern und Städteplanern. Zum einen sind die Räder unter der Erde sicher vor Dieben. Mittels eines Chips an der Vordergabel werden sie kodiert und können nur per Schlüsselkarte oder Codeeingabe wieder aus den Tiefen der Garage geholt werden.
Außerdem ist die neue Parkmöglichkeit extrem platzsparend. Wie sonst kann man auf wenigen Quadratmetern Grundfläche über hundert Fahrräder lagern? Denn gerade in Großstädten wie Tokio ist Platz Mangelware. Da sind große, ebenerdige Fahrradparkplätze aufgrund gigantischer Grundstückspreise so gut wie unbezahlbar.
Der Eco Cycle Anti-Seismic Underground Bicycle Park, wie die Fahrradgarage in Tokio heißt, wurde von dem japanischen Spezialisten Giken Seisakusho Co. LTD gebaut. Dieser wirbt nun auf seiner Homepage für seine Tiefgarage. Auch wenn das Konzept beeindruckend ist, bleibt es sehr unwahrscheinlich, dass es auch in deutschen Großstädten Einzug hält. Denn hierzulande ist das Platzangebot im Vergleich zu asiatischen Megacities riesig und dementsprechend günstig zu haben. (Hier ist ein Video, das das System erklärt)