Der Tech-Konzern Apple hat bei seiner Frühlings-Keynote Anfang der Woche sehr viel Zeit darauf verwendet, seine Bemühungen zum Umweltschutz vorzustellen. Helfen soll dabei unter anderem der Roboter "Liam", der ein iPhone in nur wenigen Sekunden in seine Einzelteile zerlegen kann.
Zu den Materialien, die so wiedergewonnen werden können, gehören laut Apple Kobalt und Lithium aus der Batterie, Gold und Kupfer aus der Kamera sowie Silber und Platin vom Mainboard. Im Jahr könnte der Roboter bis zu 1,2 Millionen alte Smartphones auseinandernehmen. Der Roboter sei das Ergebnis von fast drei Jahren Entwicklungsarbeit. Im Februar nahm der Prototyp seine Arbeit in der Nähe von Apples Unternehmenssitz im kalifornischen Cupertino auf. Dort sollen die in den USA über die Apple Stores gesammelten bzw. per Post zur Entsorgung eingesandten Smartphones zerlegt und recycelt werden.
Handy-Recycling lohnt sich kaumObwohl Handys oft viele wertvolle Metalle enthalten, werden bisher nur sehr wenige Mobiltelefone tatsächlich recycelt, da sie nur in geringen Mengen gesammelt werden und sich der Aufwand des Zerlegens bislang kaum lohnt. In Deutschland werden nach Schätzungen des Branchenverbands Bitkom Millionen von alten Handys zuhause gehortet.
Apple-Kunden sollen künftig ihr Gerät kostenfrei an das Unternehmen zurücksenden oder im Laden abgeben dürfen. Das Recyclingprogramm bietet Apple vorerst nur in 14 amerikanischen Bundesstaaten an. Noch im Laufe des Jahres wolle der Konzern aber auch in Europa einen Recyclingroboter für entsorgte iPhone 6 in Betrieb nehmen. Gleichzeitig plant Apple, den Roboter so zu überarbeiten, dass er künftig auch andere Geräte zerlegen kann. Einen Verkauf des Recyclingroboters an externe E-Schrottrecycler ist hingegen nicht vorgesehen.