Deutschland hat erstmals mehr als 50 Prozent seines Strombedarfs mit Solarenergie gedeckt. Das ergeben Analysen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesystem (ISE). Am verlängerten Pfingstwochenende war wegen des guten Wetters und des niedrigen Verbrauchs der Anteil der Solarenergie besonders hoch: Am Pfingstmontag, den 9. Juni, stieg der Anteil erstmals auf 50,6 Prozent an – bei einer erzeugten Leistung von 23,1 Gigawatt. Ein gewaltiger Wert, wenn man bedenkt, dass der Anteil der Photovoltaik an der Brutto-Stromerzeugung im vergangenen Jahr bei durchschnittlich circa fünf Prozent lag.
Ein weiterer Meilenstein: In der ersten Juniwoche produzierten Photovoltaik-Anlagen 1,26 Terawattstunden Strom. Dies sei ein Rekordwert, sagte Bruno Burger vom Fraunhofer-ISE dem PV Magazin (hier geht es zum Artikel). Noch vor weniger als zehn Jahren erzeugten die Anlagen diese Menge in einem ganzen Jahr. In der Summe hätten Photovoltaik und Windkraft mehr Strom erzeugt als die Kernkraft.
Am Freitag vor dem Pfingstwochenende gab es sogar noch einen Rekord, denn zwischen ein und zwei Uhr mittags liefen die Sonnenkollektoren mit einer Leistung von 24,24 Gigawatt, wie Daten der Übertragungsnetzbetreiber belegen.
Selbst an sonnigen Tagen liegen die Werte mittags circa zehn Gigawatt darunter, etwa am Mittsommer-Tag in diesem Jahr. Die Solarstromerzeuger profitierten von der langen Sonneneinstrahlung, ungefähr 15 Stunden Energie lieferten die Anlagen am 21. Juni.
Die gesamte erzeugte Strommenge des Tages entspricht in etwa der Produktion von sechs Großkraftwerken oder einem Jahresverbrauch von 40.000 Haushalten, heißt es in dem Blog Stromhaltig (aktualisierte Daten vom Fraunhofer Institut stehen hier als PDF).