Die Preise für Solarstrom befinden sich seit 2008 im freien Fall. Damals eröffneten riesige Fabriken in China, die Solarzellen konkurrenzlos günstig herstellten - und damit unter anderem der deutschen Solarindustrie den Todesstoß versetzen.
Einen guten Überblick, wie sich die Preise in den USA in den vergangenen Jahren entwickelt haben, geben jetzt aktuelle Zahlen des US-Energieministeriums. Die Experten dort setzen das Ziel für auf dem Markt konkurrenzfähigen Sonnenstrom auf 6 Dollar-Cent pro Kilowattstunde an (aktuell wären das rund 4,3 Euro-Cent). Gemeint ist dabei Strom aus großen Solarparks. Erreicht sein soll das Ziel 2020. Dann wäre Sonnenstrom neben abgeschriebenen Kohlekraft- und Wasserkraftwerken die günstigste Energieform auf dem Markt.
Aber schon jetzt scheint das Ziel in greifbarer Nähe. Kostete noch im Jahr 2010 die Kilowattstunde Solarstrom aus Freiflächen-Anlagen 21,4 Dollar-Cent, so waren es vergangenes Jahr nur noch 11,2 Cent. Ein Preissturz um 48 Prozent. Ginge es so weiter, wäre das Sechs-Cent-Ziel schon 2017 oder 2018 erreicht.
Interessant dabei, wie die Grafik über die Preisentwicklung unten zeigt: Den größten Anteil an den Kostensenkungen hatten die billiger werdenden Module (pinker Balken). Bei den sogenannten weichen Kosten (Finanzierung, Installation, Genehmigungen; hellgrüner Balken) hat sich weniger getan. Hier müssten in Zukunft die Kostensenkungen passieren, denn selbst wenn sich die Preise für Module nocheinmal halbieren, würde es für das Sechs-Cent-Ziel nicht reichen.