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Tesla, SpaceX, Hyperloop Warum Elon Musk der neue Steve Jobs ist

Ex-Apple-Chef Steve Jobs veränderte das Leben von Millionen Menschen. Nun drängt Elon Musk auf seinen Thron.

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Wenn Steve Jobs auf die Bühne trat und „one more thing“ ankündigte, stand der Welt eine Innovation bevor, die sie für immer verändern würde. Mit seinen i-Produkten stieg der verstorbene Apple-Chef zum Messias einer Branche auf - er veränderte das Leben von Milliarden Menschen und machte eine ruinöse Firma zur wertvollsten der Welt.

Der Rummel um die Produkte des IT-Riesen flaute nach Jobs Tod ab - heute stellt Apple den Nachfolger des iPhone 5 vor, doch eine weltbewegende Neuheit erwartet eigentlich niemand. Die spannenden Innovationen passieren heute woanders. Etwa in der Welt von Elon Musk.

Er gründete 2003 mit vier Mitstreitern den Elektrofahrzeughersteller Tesla Motors, mischte bei Paypal mit und baut Raketenantriebe. Seine Ideen machten den in den USA lebenden Südafrikaner zum Milliardär. Und nicht wenige halten ihn für einen veritablen Nachfolger von Steve Jobs als führenden Innovator. Doch was hat er mit dem Apple-Gründer gemein? Wer genauer hinschaut, entdeckt einige Parallelen.

Musk ist ein Werbeprofi. Er ist in den USA so populär wie einst Jobs - und wenn Tesla auch in Europa durchstartet, dürfte ihn auch hier jeder kennen. Seine Beliebtheit ist die beste Werbung für seine Produkte - doch anders als Jobs traut sich Musk mehr in die Öffentlichkeit. Er twittert, wagte sich vor eine Hollywood-Kamera der Comic-Verfilmung Iron Man 2 und tritt regelmäßig in Talkshows auf. Während Jobs das unnahbare Genie verkörperte, lebt Musk wie eine Art Pop-Star.

Musk lässt die Großen alt aussehen. Als Jobs das iPhone auf den Markt brachte, lachten ihn die IT-Giganten Microsoft, Nokia und Co. öffentlich aus. Handys ohne Tastatur? Ein schlechter Witz! Dann aber versanken die trotzigen Marktführer im Schatten von Apple und wurden zu erfolglosen Copycats.

Ähnlich sieht es mit Tesla Motors aus: Die Elektroautos der Autoriesen wie GM sind Ladenhüter, während der Tesla Roadster Erfolge feiert. In den USA verkauft Musk mehr Limousinen als Daimler oder Audi. Musk prophezeit, dass bald alle Transportmittel elektrisch betrieben werden - und lässt schon jetzt die stinkigen Verbrennungsmotoren der Konkurrenz gestrig aussehen.

"Und boom, plötzlich kam Tesla"Musk ist Innovationsführer. Wie der Apple I bzw. II ist auch der Tesla Roadster eine Innovation, die der Welt vorher niemand zugetraut hat. Als das Elektroauto auf den Markt kam, sagte der damalige GM-Chef Robert Lutz: „All unsere Experten sagten, dass die Lithium-Ionen Technologie noch 10 Jahre braucht - und boom, plötzlich kam Tesla.“

Musk revolutioniert Branchen - vermutlich die der Mobilität, doch das wären zu viel der Vorschlusslorbeeren. Noch sind Elektrofahrzeuge ein Nischenprodukt. Doch in einer anderen Branche hat Musk bereits seine Revolutionskraft bewiesen. Mit SolarCity hat er das erste Leasingkonzept für den Energiemarkt entwickelt und ist zum größten Solarenergieversorger der USA aufgestiegen. Und der Bezahldienst Paypal, den er 1999 mitgründete, veränderte gänzlich das Einkaufen im Internet.

Musk hat grenzenlose Schaffenskraft. Mit seiner Firma SpaceX entwickelte er günstige Raketenantriebe - das Weltraumunternehmen fliegt nun Versorgungstransporte im Auftrag der US-Weltraumbehörde NASA. Langfristig will er Flüge ins All für Jedermann anbieten. Außerdem entwickelte er Hyperloop, ein rasend schnelles Transportmittel und eine Technologie für 3D-Design.

Auch Jobs entwickelte sich die Hände wund. Bekannt sind seine i-Produkte, doch von ihm stammen auch der erste Laptop mit TFT-Bildschirm, das Videosystem Quicktime und die Filmfirma Pixar. Jobs wurde seine Schaffenskraft übrigens zum Verhängnis: Die teuren Innovationen ohne „i“ spielten die Entwicklungskosten nicht mehr rein, sodass Apple kurz vor der Jahrtausendwende fast pleite ging.

Besser als Steve Jobs?Musk ist ein Börsenliebling. Die Aktie von SolarCity verdreifachte sich in kurzer Zeit. Das Tesla-Papier stieg sogar um das Vierfache, obwohl das Unternehmen 2013 nur 20.000 Autos verkaufen will. Solche vertikalen Kurse provozierte zuletzt Steve Jobs.

Doch wie sieht das eigentlich Musk? Als ihn ein Fernsehreporter auf Jobs anspricht, antwortet der sonst selbstbewusste Milliardär verlegen: Er bewundere Jobs - er sei einer seiner persönlichen Helden, von dem er einiges gelernt habe.

Deutlicher sehen das die Nutzer der Frage-und-Antwort Plattform Quora. Musk sei nicht Jobs Nachfolger. Er sei sogar besser. 

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