Elektro- und Hybridautos sind zwar eine saubere, allerdings nur selten eine günstige Angelegenheit. Hierzulande gibt es beispielsweise den BMW i3 ab rund 35.000 Euro. Wer es luxuriöser wünscht, muss für das Model S von Tesla mehr als 70.000 Euro hinblättern. Grund für die hohen Preise sind vor allem die teuren Komponenten wie die Batterien, aber auch der aufwendige Zusammenbau der Gefährte.
Denn solange Autos mit Antriebskonzepten jenseits des klassischen Verbrennungsmotors noch keine richtigen Massenprodukte sind, lässt sich die Herstellung nur schwer automatisieren. Zwar gibt es den Toyota Prius, der mittlerweile schon hundertausende Mal verkauft wurde, allerdings schlägt auch dieser mit mindestens 26.000 Euro zu Buche.
Dass Hybridgefährte und Stromer in Zukunft wesentlich günstiger sein könnten, will der kanadische Designer Jim Kor beweisen. Nämlich mit Hybridautos direkt aus dem 3D-Drucker.
Was zunächst wie ein Scherz oder eine Vision aus der fernen Zukunft klingt, erprobt Kor schon seit längerem. Jetzt steht er vor dem finalen Test: Ein wirklich umweltfreundliches Auto zu drucken und mit ihm durch die Lande zu fahren.
Die erste Variante seines Urbee genannten Gefährts präsentierte Kor 2008. Es besaß nur wenige Teile direkt aus dem 3D-Drucker. Jetzt hat Kor Urbee 2 vorgestellt. Das Auto soll nahezu vollständig aus gedruckten Teilen aufgebaut sein und bald seine erste Härteprobe absolvieren: Eine Fahrt zwischen New York und San Francisco und zurück. Zweimal quer durch die USA also.
Damit will Kor zeigen, wie belastbar und umweltfreundlich sein Urbee 2 ist. Auf den knapp 4700 Kilometern der Reise soll das Hybridgefährt lediglich rund 38 Liter Treibstoff benötigen - also rund 0,8 Liter je 100 Kilometer.
Verbrauch des gedruckten Autos: 0,8 Liter auf 100 KilometerDen niedrigen Treibstoffverbrauch verdankt das Urbee 2 der Konstruktion und dem Antriebskonzept. So soll das Gefährt überaus leicht sein, daneben ist ein sieben PS starker Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor gekoppelt. Die Kombination der beiden Antriebskonzepte sorgt für den geringen Verbrauch, sagt der Entwickler
Zwei Jahre haben sich Kor und sein Team Zeit genommen, um die Reise zu planen und das Urbee 2 fit zu machen. Kors und seine beiden Söhne wollen das Auto zwischen den US-Küsten hin und her fahren.
Als im Jahr 1903 der Autoenthusiast Horatio Jackson die erste Küste-zu-Küste-Fahrt vollbrachte, brauchte er dafür noch mehr als 3000 Liter Treibstoff und mehr als zwei Monate. Jetzt will das Team die gleiche Leistung mit rund 40 Litern Benzin in weniger als einer Woche vollbringen.
Dazu suchen Kor und sein Team derzeit noch Unterstützer. Mit ihrer Kickstarter-Kampagne wollen sie 30 000 US-Dollar (rund 22 400 Euro) an Kapital einwerben.
Die Fahrt von New York nach San Francisco soll außerdem mögliche Investoren auf das Projekt aufmerksam machen. Denn: Wenn ein Auto aus dem 3D-Drucker solch eine Belastung gut übersteht, müsste es doch auch etwas für den Alltagsgebrauch sein. Lassen sich Investoren davon überzeugen, könnte das Urbee 2 vielleicht schon in wenigen Jahren in Serienproduktion gehen - oder besser gesagt in Seriendruck.
Hier noch ein Video des Urbee 2: