Sportklamotten duften nach einem eineinhalbstündigen Workout in der Regel nicht nach Rosen. Viel eher will man aus dem verschwitzen Shirt möglichst schnell raus, am besten direkt in die Wäsche damit. Studenten der Nationalitäten-Hochschule Dalian in China sind noch einen Schritt schneller: Sie arbeiten daran, dass Heim-Sportler für die Schufterei mit einer ganzen Ladung frisch gewaschener Kleider belohnt werden.
Die Studenten arbeiten an der "Bike Washing Machine", und die macht genau das, was der Name vermuten lässt. Die kurz BWM genannte Maschine ist ein Hometrainer, der anstelle des Vorderrads eine Waschtrommel eingebaut hat. Wenn man in die Pedale tritt, treibt das die Trommel an. So kann man mit Waschen und Sport zwei (für manche Leute) lästige Pflichten verbinden und spart dabei auch noch eine Menge Strom.
Überschüssige Energie, die nicht in den Antrieb der Trommel fließt, kann entweder für das Display am Hometrainer genutzt oder in einer Batterie gespeichert werden.
Die Idee ist nicht neuViele wichtige Fragen sind allerdings noch offen, so dass die BWM bisher noch nicht wirklich über den Status einer netten Spielerei hinaus ist. Wo kommt beispielsweise das Wasser her? Ob es per Schlauch oder von Hand in die Trommel kommt ist ebenso wenig klar wie die Frage, wie man das Wasser dann wieder herausholt. Und wie lange muss man in die Pedale treten, um die Wäsche einigermaßen sauber zu bekommen?
Es sind also noch einige Fragen zu klären, bevor die BWM loslegen kann. Ob das Projekt dann wirklich durchstarten kann, sei mal dahingestellt. Denn eine neue Idee ist das Konzept nicht und die bisherigen Versuche der pedalbetriebenen Waschmaschine sind alle im Sand verlaufen.
Schon andere Erfinder guckten dumm aus der WäscheDa ist beispielsweise Steven M. Johnson, der meistens nur halb ernst gemeinte Apparate erfindet und zeichnet. Schon in den früher 90ern ersann er den "PedalWash", gefolgt von den Variationen "WashCycle" und "StepperWash". Über die Zeichnungen sind die Ideen aber nie hinausgekommen.
Dave Askins hat das zwar geschafft, indem er sich einen Prototyp selbst zusammengeschraubt hat, in die Massenproduktion ist er allerdings nicht gegangen. 2010 hat das chinesische Elektronikunternehmen Haier schließlich einen Hometrainer vorgestellt, der externe Waschmaschinen mit Strom versorgen kann. Aber auch daraus ist nicht mehr geworden.
Die BWM hat also viele Vorgänger, die es nicht geschafft haben, sich durchzusetzen. Und auch falls die Studenten die noch offenen Fragen klären, bleiben doch Zweifel, dass sich viele Menschen tatsächlich den Hometrainer zu Hause hinstellen würden. Aber vielleicht werden ja Fitnessstudios auf die Idee aufmerksam und wir sehen bald die Fusion von Fitness-Centern und Waschsalons.