(*im Energiesektor) Damit hat das Land in vier Monaten soviel CO2 eingespart, wie ganz Großbritannien in dieser Zeit ausstößt.
China hat seinen CO2-Ausstoß im Energiesektor in den ersten vier Monaten des Jahres drastisch gesenkt. Das meldet Greenpeace Energydesk, eine Nachrichtenplattform der Umweltschutzorganisation.
Insgesamt, so schreibt Greenpeace, gelangten in China zwischen Anfang Januar und Ende April bis zu fünf Prozent weniger des klimaschädlichen Gases in die Atmosphäre als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Der Drache wird grünChina pustet als größter Luftverschmutzer weltweit etwa jede vierte Tonne CO2 in die Luft. Eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von fünf Prozent im Energiesektor entspricht in etwa dem gesamten CO2-Ausstoß von Großbritannien in diesem Zeitraum. Deutschland stößt die von China eingesparte Menge innerhalb von drei Monaten aus.
Die Berechnungen von Greenpeace stützen sich auf Daten aus Chinas Kohlesektor. Demnach verbrauchten die Kraftwerke in China seit Jahresbeginn acht Prozent weniger Kohle.
Als weitere belastbare Kennzahl nutzten die Analysten von Greenpeace den gesunkenen Import von Kohle. Allerdings: Den CO2-Ausstoß aus dem Verkehr berücksichtigen sie nicht, auch die Landwirtschaft ist in die Berechnungen nicht einbezogen, ebenso fehlt das Baugewerbe. Allerdings ist der Energiesektor der größte Klimasünder in China und deshalb ein guter Indikator für die Klimaschutzmaßnahmen im Land.
Die Entwicklung passt zum Trend der vergangenen Monate: China hatte bereits im vergangen Jahr angekündigt, mehrere Kohleminen dicht zu machen (wir berichteten). 1000 weitere Minen sollen laut Greenpeace in diesem Jahre schließen.
Außerdem hat es China innerhalb der vergangenen zehn Jahre geschafft, den Anteil an erneuerbarer Energie im Strommix von zehn auf 30 Prozent zu heben. Grund genug für den Innovationsexperten John Mathews, den Wandel Chinas hin zu einem "grünen Drachen" zu prognostizieren.
Weltweite AuswirkungenSofern China das CO2-Sparen bis zum Jahresende durchhält, könnte sogar der weltweite CO2-Ausstoß im Energiesektor erstmals sinken. Im Jahr 2014 war der globale CO2-Ausstoß im Energiesektor erstmals nicht gestiegen, wie die Internationale Energieagentur kürzlich meldete. Der Energiesektor ist für den Großteil der weltweiten Klimagasemissionen verantwortlich.
Ein weiteres Absinken wäre für den Klimagipfel in Paris im Dezember ein positives Signal.