Innovationen Die Zukunftsmacher: Hightech aus Deutschland

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In neuem Glanz

Siteco-Entwicklungschef Michael Härtl Quelle: Robert Brembeck für WirtschaftsWoche

Leuchtdioden bieten spektakuläre Möglichkeiten, Straßen und Plätze Strom sparend zu beleuchten.

Michael Härtl kennt kein Erbarmen. Wochenlang setzt der Entwicklungschef des mittelständischen Beleuchtungsspezialisten Siteco aus Traunreut am Chiemsee Leuchtdioden (LED) und Elektronik härtesten Tests aus: Stöße, Staub, Kälte und Hitze – die neue Beleuchtungstechnik für Straßen, Plätze und Fußgängerzonen muss all das aushalten. Die Langlebigkeit ist eines der wichtigen Argumente, das Kommunen in ganz Europa davon überzeugen soll, ihre Straßenlaternen gegen die leuchtenden Halbleitermodule aus Bayern auszutauschen.

In Ampeln und Bremslichtern werden Leuchtdioden bereits massenhaft eingesetzt: Ingenieure haben die Lichtstärke weißer LEDs inzwischen so weit verbessert, dass sie ganze Straßen beleuchten können. Der neue Audi R8 zum Beispiel ist mit LED-Scheinwerfern ausgestattet.

Siteco: Umsatzsteigerung durch neue Technik

Der nächste große Markt für die LED-Lampen entsteht jetzt bei der Beleuchtung von öffentlichen Plätzen, Gebäuden, Stadien, Flughäfen und Straßen auf der ganzen Welt. „Da wollen wir die Vorreiter sein“, sagt Siteco-Vertriebsgeschäftsführer Klaus-Peter Siemssen. Siteco will seinen Umsatz bis 2013 von heute 219 Millionen auf 350 Millionen Euro steigern. Und die neue Technik soll kräftig dazu beitragen.

Die Chancen dafür stehen gut. Denn unter Architekten und Lichtdesignern gelten die Traunreuter Beleuchtungsspezialisten als erste Adresse. Derzeit rüsten sie vier Stadien in Südafrika für die Fußballweltmeisterschaft 2010 mit Scheinwerfern und Flutern aus. Und der internationale Flughafen Barajas in Madrid ist ebenso mit Siteco-Lichtsystemen ausgestattet wie der neue Formel-1-Kurs im Scheichtum Abu Dhabi.

Ersatz für alte Straßenlaternen

Der gute Ruf von Siteco soll nun der neuen Lichttechnik Türen öffnen. Auslöser des LED-Booms könnte jedoch vor allem eine EU-Verordnung sein, die alte Straßenlampen von 2015 an verbietet. Natrium-Hochdruck- und Halogen-Metalldampflampen, aber eben auch LED-Systeme sollen die antiquierten Quecksilberdampflampen und Leuchtstoffröhren ersetzen.

Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung würde die Stromrechnung der Kommunen in Deutschland um jährlich 2,7 Milliarden Kilowattstunden oder umgerechnet 400 Millionen Euro entlasten. Das hat der Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie ausgerechnet. Experten des britischen Beraterhauses Data Point Research schätzen, dass LED-Lampen bis 2015 einen Marktanteil von fast 15 Prozent erobern werden, während der Verkauf konventioneller Beleuchtungstechnik stagniert.

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