
Die Reise dauert nur einen Moment. Erst stehe ich unter bunten und blinkenden Leuchttafeln mit asiatischen Schriftzeichen, die ich nicht verstehe – dann flackert mein Hologramm an Bord des düsteren „Millennium Falcon“, während im Hintergrund die Roboter piepsen. Und nur eine Fingerbewegung später stehe im Skizzenbuch eines Zeichners, stilecht in Schwarz-Weiß.
Apple hat zum Verkaufsstart des iPhone X die Bildbearbeitung Clips mit neuen Funktionen ausgestattet. So können sich Besitzer des neuen Smartphones in Umgebungen schneiden, die von Star-Wars-Raumschiffen bis zu abstrakter Kunst reichen. Möglich wird dieser Effekt durch eine 3D-Kamera auf der Vorderseite. Sie erlaubt es, das Bild des Nutzers in Echtzeit auszuschneiden und in eine andere Umgebung zu versetzen.
Die Funktion mag eine Spielerei sein, doch sie zeigt, wie Apple das iPhone X positioniert: Neben dem Design soll die enge Integration von Hardware und Software den Unterschied machen, ob bei der Kamera oder der Entsperrung per Gesicht. Es ist seit jeher eine Stärke, die sich der Konzern üppig bezahlen lässt – das neue Modell wird ab 1150 Euro verkauft, mit mehr Speicher und einer Hülle für die empfindliche Glasrückseite sind es mehr als 1300 Euro. Für solche Summen gibt es ziemlich gute Fernseher.
Was für iPhone-X-Nutzer neu ist
Apple verändert beim iPhone X die Bedienung an einigen Stellen. Das ist auch nötig: Um dem Bildschirm mehr Platz zu geben, hat der Hersteller den Home Button abgeschafft.
Der Fingerabdrucksensor TouchID ist verschwunden, stattdessen nutzt der Konzern eine Technologie namens FaceID: Nutzer werden per Gesichtserkennung identifiziert. Das klappt in der Regeln zuverlässig, schnell und sicher.
Gesten ersetzen den Knopf. Um auf den Startbildschirm zu gelangen, wischen Nutzer von der unteren Kante nach oben. Und um in die Übersicht mit geöffneten Apps zu gelangen, bewegen sie den Finger nach oben und lassen ihn einen Moment liegen.
Das Kontrollzentrum ist weiterhin mit einer Geste erreichbar: Nutzer wischen von oben rechts in die Mitte. Die Mitteilungen lassen sich weiter aufrufen, indem von oben nach unten streicht.
Mangels Home Button verändert sich auch, wie man mit dem iPhone X einen Screenshot machen: Um den Bildschirminhalt abzufotografieren, muss man nun gleichzeitig auf Einschalt- und Lauter-Knopf drücken.
Eine weitere Neuerung: Das iPhone X lässt sich kabellos laden. Apple verkauft die Ladeschalen erst ab 2018, Geräte mit dem Standard „Qi Wireless“ gibt es aber von anderen Herstellern zu Preisen ab rund 15 Euro.
Apple definiert mit Funktionen und Design, was Premium ist. Bei einem Thema hat jedoch ein Konkurrent die Deutungshoheit: Alphabet-Tochter Google stellt künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt aller Produkte. So sollen die neuen Smartphones Pixel 2 und Pixel 2 XL als smarte Assistenten Fragen aller Art beantworten können. Die Suchmaschine des Konzerns liefert dafür das digitale Wissen der Welt.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Und die Anwendung Google Lens dient als Scanner für die reale Welt, der Sehenswürdigkeiten erkennt, die Öffnungszeiten von Cafés anzeigt oder Texte aus anderen Sprachen direkt auf dem Bildschirm übersetzt. Auch wenn der Suchriese mittlerweile ordentliche Hardware zu bauen weiß, die mit Preisen ab 800 Euro auch teuer ist: Die Geräte sind primär eine Verlängerung für seine Online-Dienste.
Die Ansätze von Apple und Google sind unterschiedlich – doch sie zeigen, wie die Zukunft der Spitzen-Smartphones aussehen könnte: mit eng aufeinander abgestimmter Hard- und Software und künstlicher Intelligenz. Ein Überblick der wichtigsten Neuerungen, die iPhone X und Pixel 2 zu bieten haben.