
Die Füße tun weh, nach all den Tapas und Fast-Food-Häppchen rebelliert der Magen - und nach den vielen Gesprächen an den Messeständen ist der Mund ganz trocken. Selbst in Halle 8, in der Branchengrößen wie etwa Nokia ihren Stand haben, lässt das Gedränge allmählich nach. Der Mobile World Congress in Barcelona geht seinem Ende entgegen. "Gut war's", hört man allenthalben. Vier Tage Telekommunikation pur: Die meisten ziehen ein positives Fazit . Doch nicht nur die Großen der Branche hatten Interessantes zu vermelden. Oft sind es kleinere Unternehmen oder Startups, die Trends viel schneller aufspüren und in Produkte umsetzen. wiwo.de stellt eine (subjektive) Auswahl der spannendsten Innovationen vor.
Wer Mitglied des Bilder-Portals Flickr ist, muss dank ShoZu die Schnappschüsse seiner Freunde nicht mehr umständlich per Datenkabel auf sein Handy laden. Jedes Mal, wenn einer der Freunde neue Fotos in Flickr hochgeladen hat, werden diese automatisch auf das Handy des ShoZu-Nutzers geschickt. Dazu ist natürlich ein passender Datentarif beim Mobilfunkanbieter vorteilhaft - sonst kann's teuer werden. Leider funktionierte im wiwo.de-Praxistest gerade die Flickr-Integration von ShoZu nicht. Schade, da müssen die Programmierer der Interaktionssoftware noch nachbessern.
Mit anderen Webdiensten, wie etwa Facebook, YouTube, Blogger oder Windows Live Spaces, funktioniert ShoZu aber problemlos: Fotos oder Videos, die der Nutzer selbst mit seiner Handykamera aufgenommen hat, können auf diese Weise schnell und einfach veröffentlich werden - ohne dass man sich an den Computer zu Hause oder im Büro setzt. Und wenn die große Webgemeinschaft die neuen Werke gebührend gewürdigt hat, landen diese Kommentare postwendend auf dem eigenen Handy. ShoZu ermöglicht es auch, Bilder und Videos mit so genannten "Tags" zu versehen: Das sind elektronische Etiketten, die man den Dateien anheften kann. Falls das eigene Mobiltelefon über GPS verfügt, kann der Nutzer sogar geografische Koordinaten hinterlegen.
Noch mehr kann Fring. Die Software des gleichnamigen israelischen Startups ermöglicht Nutzern, kostenlose Telefonate per Handy, mobile Datennetze oder eine drahtlose Internet-Verbindung (WLAN) zu führen, wobei kostenlos auch in diesem Fall relativ ist: Für den Datenverkehr erhält der Kunde von seinem Mobilfunkanbieter natürlich eine Rechnung.
Der Clou an Fring: Die Netzwerke von Skype, Google Talk und MSN und anderen werden automatisch eingebunden. So kann jeder mit seinen Freunden nach Lust und Laune plaudern - ganz gleich über welches Medium. Auch die Technik spielt keine Rolle: Mobilfunk oder WLAN. Dabei können auch Dateien - Musik, Fotos oder Videos - untereinander den Besitzer wechseln. "Das Ganze funktioniert vollkommen mobil entweder von Handy zu Handy oder von Mobiltelefon zu PC", erklärt Roy Timor-Rousso, bei Fring verantwortlich fürs Produktmarketing. Im wiwo.de-Praxistest funktionierte die Software problemlos.
Wie viele aktive Mitglieder das junge Unternehmen schon für Fring begeistert hat, will Timor-Rousso nicht verraten. "Wir konnten jedoch in nur zwölf Monaten Nutzer in über 160 Ländern gewinnen", sagt er jedoch nicht ohne Stolz. Bisher ist Fring in Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch, Russisch und Mandarin erhältlich.