918 Spyder Dieser Porsche kombiniert das Beste aus zwei Welten

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Der Porsche 918 Spyder ist ein technisches Wunderwerk. (zum Vergrößern bitte anklicken) Quelle: Presse

Für Porsche ist der 918 Spyder als Technologieträger „eine Investition in die Zukunft“, sagt Projektleiter Frank Walliser. Die Entwicklungskosten von einer Milliarde Euro werden durch den Verkauf der 918 Fahrzeuge sicher nicht wieder hereingeholt, deutet er an. Denn teuer ist nicht nur die hochkomplexe Antriebstechnik, sondern auch der extreme Leichtbau bei Chassis und Karosserie.

Außenhaut und Türen bestehen aus kohlefaser-verstärktem Kunststoff, die Verkleidungen aus ultraleichtem Polyurethan, die Hochtemperatur-Abgasanlage aus Inconel, einer Nickelchrom-Legierung aus der Luft- und Raumfahrt. Ein technisches Wunderwerk ist auch das Schutzgitter, hinter dem der Motor wie ein Raubtier im Käfig gefangen ist: eine gewölbte, nanobeschichtete und besonders hitzefeste Edelstahl-Platte, in die Laser 7335 Löcher in Schlüsselgröße acht geschnitten haben. Wunderschön anzusehen, aber so teuer wie ein VW Golf. Auch hier bewegen sich die Porsche-Ingenieure im physikalischen Grenzbereich.

Die Konkurrenz

Geld und Kapital

Keine Frage: 768.026 Euro sind ein stolzer Preis für ein Auto mit nur zwei Sitzen und arg eingeschränkter Alltagstauglichkeit. Und das ist nur der Grundpreis – eine Liquid Metal genannte Sonderlackierung schlägt zusätzlich mit 47.600 Euro zu Buche, das nach dem Porsche-Motorsportzentrum in Weissach benannte Sportpaket des Testwagens gar mit 71.400 Euro – dafür kriegt man auch einen Porsche Cayenne.

Dennoch ist die halbe Produktion bereits verkauft. Ein Kaufmann aus dem Morgenland war so schlau, sich gleich zehn Exemplare zu sichern, aber auch deutsche Porsche-Fans wie der Gründer einer Klinikkette zählen zu den Frühbuchern. Denn die limitierte Produktionszahl, das extravagante Design und die spektakuläre Technik machen den 918 Spyder zu einem Sammlerstück mit garantiertem Wertzuwachs.

In Zeiten des Klimawandels sind Traumwagen mit Hybridantrieb wie der Porsche 918 Spyder, der McLaren P1, der BMW i8 oder der Ferrari LaFerrari – auch wenn der keinen einzigen Kilometer rein elektrisch fahren kann – zudem einfach hip. Und in Zeiten von Niedrig- und Minuszinsen sind sie obendrein eine clevere Geldanlage. Wohl dem, der’s hat.

Alle Übrigen mögen sich damit trösten, dass die Käufer dieser Autos viel Geld zahlen für die Erprobung von High-Tech-Komponenten, die wohl bald auch zu einem günstigeren Preis in Alltagsautos verfügbar sein werden.

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