In Deutschland werden immer mehr Katalysatoren aus Fahrzeugen gestohlen. Laut einer neuen Statistik des ADAC, die der WirtschaftsWoche vorliegt, mussten die Pannenhelfer im Jahr 2022 wegen Kat-Klaus 1038 mal Hilfe leisten. 2019 wurden noch 169 Fälle registriert. Damit hat sich die Zahl der Pannen aufgrund von Kat-Diebstählen in den letzten drei Jahren mehr als versechsfacht.
Als Grund für die Zunahme der Diebstähle führt der ADAC die hohen Preise für die Edelmetalle Platin, Palladium und Rhodium an, die in Katalysatoren verbaut werden. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine sind die Preise für die Rohstoffe in die Höhe geschossen, Aufgrund strengerer Abgasvorschriften werden in Katalysatoren auch immer größere Mengen der wertvollen Materialien eingesetzt.
Gebrauchte Katalysatoren lassen sich recyceln – Diebe können die gestohlenen Geräte darum zu Geld machen. Es dauert nur wenige Minuten, sie mit Werkzeugen aus parkenden Fahrzeugen herauszuschneiden. Bei Schrotthändlern bringe die gestohlene Ware teilweise mehrere hundert Euro ein, heißt es beim ADAC.
Der Schaden für Autofahrer ist beträchtlich: Für einen neuen Kat samt Einbau berappen Werkstätten laut ADAC 500 bis 1000 Euro. Wer eine Teilkasko-Versicherung besitzt, dem erstattet die Versicherung in der Regel den Schaden, allerdings mit Abzug der Selbstbeteiligung. Besitzer von älteren Fahrzeugen, die laut ADAC oft nur haftpflichtversichert sind, bleiben dagegen ganz auf den Kosten sitzen.
Ohne Kat wird ein Auto nicht nur deutlich lauter, es verliert auch Auto seine Straßenzulassung. Der ADAC empfiehlt darum, den Wagen auf einem Anhänger zu einer Werkstatt zu transportieren. Wer ohne Kat auf der Straße unterwegs ist, dem drohen Bußgelder durch die Polizei.
Der beste Schutz gegen den Kat-Klau ist eine eigene Garage. Helfen könne auch eine Alarmanlage mit Neigungsmesser, die direkt das Smartphone des Besitzers benachrichtigt, wenn ein Dieb mit einem Wagenheber das Fahrzeug anhebt, so der ADAC. Allerdings dürfte sich der Einbau eines solchen Alarmsystems vor allem bei alten Autos oft nicht rechnen.
Lesen Sie mehr: Deutschlands gefährliche Abhängigkeit von Rohstoffen aus Russland