Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse Unterwegs im schnellsten Roadster der Welt

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Je teurer desto besser

Die schnellsten Serien-Sportwagen
Sie sind schnell und leistungsstark und lassen so manches Männerherz höher schlagen: die Supersportwagen. Sorgt ihr dynamisches Aussehen (wie bei diesem Koeniggsegg) bereits für Entzücken, versetzt der kernige Motorsound nach dem Start die Insassen in einen Rausch, der mit dem Ausreizen der Beschleunigungswerte und Geschwindigkeiten jenseits der 250 km/h entsprechend zunimmt. Doch wer ist der Schnellste im ganzen Land? ... Quelle: Pressefoto
Supersportwagen versprechen viel Exklusivität und noch mehr Leistung. Doch die Konkurrenz ist groß. Es kommt auf Zehntel- oder gar Hunderstelsekunden an, die über Ansehen und Beachtung entscheiden. Wir betrachten in diesem Ranking allerdings keine (werks-)getunten Modelle, Rennsport- und Kleinserienmodelle (wie diesen Panoz Abbruzzi) oder Einzelanfertigungen. Soviel sei vorab verraten: Unter die magische Marke von vier Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 Stundenkilometer schaffen es alle in der Top Ten ... Quelle: Pressefoto
Flott unterwegs im Sprint von 0 auf 100 km/h ist die Corvette ZR-1 mit 3,9 Sekunden. Schluss der Tempo-Orgie ist erst bei 330 km/h, damit ist die ZR-1 der leistungsstärkste Corvette-Serienwagen aller Zeiten. Ihr LS9-V8-Motor mit 6,2 Litern Hubraum leistet 647 PS, und die Startautomatik sowie das hervorragende Leistungs-Traktionsmanagement sorgen für optimale Eigenschaften bei Beschleunigung und Handling. Im direkten Vergleich reicht das für Platz 10 ... Quelle: Pressefoto
Platz 9: Der Lexus LFA ist mit 3,7 Sekunden für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h zweifelsohne ein schnelles Autos, er ist beispielsweise nur zwei Zehntel langsamer, als der wesentlich stärker motorisierte und limitierte Aston Martin One-77. Herzstück des LEXUS LFA ist ein mit Yamaha entwickelter 4,8-Liter V10-Motor mit 560, der sehr hoch dreht. Im großen Zirkus der allerschnellsten Seriensupersportwagen landet der Bolide der Toyota-Premiumtochter dennoch nur im (vorderen) Mittelfeld ... Quelle: Pressefoto
Der sprintstärkste Deutsche ist der Porsche 911 Turbo S. Auch wenn aus Zuffenhausen mittlerweile Modelle mit mehr als 530 PS kommen, sind sie nicht schneller. Der Sechszylinder-Heckmotor beschleunigt den Sportler in 3,3 Sekunden auf 100 km/h, um bei 315 km/h zum Ende zu kommen, das ist gut für Platz 5 in diesem Ranking. 173.214 Euro werden hierfür fällig. An solchen Werten wird sich auch die neue Generation des 911er, die bald Premiere feiert, messen lassen müssen. Quelle: Pressefoto
Der McLaren MP4-12C ist einen Wimpernschlag schneller. Die Formel 1-Erfahrung der Briten fließt in die flache Flunder mit ein, die Platz 4 erobert. 3,1 Sekunden zeigt die Stoppuhr nach dem Standardsprint, bei 330 km/h ist Schluss für die erste Generation, deren Power von 600 PS von einem Biturbo-V8-Mittelmotor stammt.Mittlerweile haben die Briten nachgelegt, der Motor leistet nun 625 PS , nach wie vor soll das Kraftpaket aber mit einem Verbrauch von 11,7 Litern pro 100 Kilometer auskommen. Spürbar soll die Mehrleistung nur bei der um drei km/h auf 333 km/h angehobenen Spitzengeschwindigkeit und den Spurts auf 200 km/h und 300 km/h sein. Der Zweisitzer schlägt preislich mit 209.000 Euro zu Buche. Quelle: Pressefoto
Auf exakt den gleichen Wert kommt der Ferrari F12 als Nachfolger des ebenfalls nicht langsamen 599 GTO. Der alte Ferrari-Tempokönig kam auf einen Sprintwert von 3,35 Sekunden, dank 5,99-Liter-Saugmotor und 670 PS (Spitze: 335 km/h). Der Nachfolger F12 kann das alles noch ein bisschen besser, und das macht ihn zum bislang stärksten Seriensportwagen der Marke. Der Rote aus Maranello verspricht - auch dank nur rund 1,5 Tonnen Gewicht - Fahrleistungen, die auf öffentlichen Straßen deplatziert sind. In 3,1 Sekunden vermag das Auto von 0 auf Tempo 100 zu beschleunigen; in 8,5 Sekunden rast das Auto bereits mit 200 km/h dahin. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Ferrari 340 Sachen an. Quelle: Pressefoto

Bei der Frage nach Kunden wird Brungs freilich ganz schmallippig – Diskretion ist bei derlei Geschäften Ehrensache. So viel ist immerhin bekannt: Ursula Piëch, die Ehefrau des VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch, besitzt den Bugatti Veyron mit der Fahrgestellnummer sieben. Und der russische Wodka-Oligarch und Privatbanker Roustan Tariko zahlte allein 200 000 Dollar, um auf der Warteliste nach oben zu rutschen und als erster Russe einen Bugatti in seine Garage stellen zu können. Formel-1-Weltmeister Jenson Button besitzt angeblich einen, Modedesigner Ralph Lauren ebenso wie Filmstar Tom Cruise. Auch Fußballkicker Tim Cahill vom FC Everton, Autosammler Jay Leno und US-Rapper Jay-Z sollen Bugatti-Besitzer sein – offizielle Bestätigungen für derlei Gerüchte gibt es in Molsheim freilich nicht.

Auch in Fernost wächst die Fangemeinde: Zwei der in diesem Jahr verkauften Grand Sport gingen nach China. Die Verkaufsgespräche dort, so lässt sich heraushören, machen den Bugatti-Repräsentanten viel Freude: "Chinesen und auch Inder gehen über den Preis – je teurer das Auto, desto besser."

Eine Gesellschaft gegen den Genuss

Die Sonderversion des Bugatti Veyron Grand Sport ist, so gesehen, ein bewusst platziertes Zuckerl für Leute, die eigentlich schon alles haben: Traumvilla, Motoryacht, Business-Jet und Kunstsammmlung, diverse andere Luxusautos – und die einen Bugatti "brauchen", um auf einsamen Landstraßen oder abgesperrten Rennstrecken mehr oder minder ungehemmt der Lust schneller Fortbewegung zu frönen.

Das Vermächtnis des legendären Ferrari-Designers
Der italienische Star-Autodesigner Sergio Pininfarina ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Designer war verantwortlich für die schlanke Ferrari-Silhouette und die Designs von einer Reihe anderer Sportwagen. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, verstarb der Designer in der Nacht zum Dienstag. Er sei seit längerem krank gewesen, hieß es. Sergio Farina wurde am 8. September 1926 in Turin geboren. Später übernahm er die von seinem Vater, dem Karrosseriebauer Battista „Pinin“ Farina, gegründete Designfirma. In den 1960er Jahren fügte Pininfarina den Spitznamen seines Vaters, „Pinin“, zu seinem Namen hinzu. Im Jahr 2005 ernannte Italiens Staatspräsident Pininfarina zum Senator auf Lebenszeit. Ein kleine Rückschau auf das Werk des Stardesigners. Quelle: dapd
Maserati Gran Turismo SZum Genfer Autosalon 2007 gestaltete Pininfarina den Maserati Gran Turismo S - das Auto bekam 30 internationale Preise, darunter auch den als "Best Car". Quelle: tmn
Maserati Quattroporte Quelle: REUTERS
"OSEE" Prototyp von CitroenDer Designer zeichnete aber nicht nur für Ferrari und Maserati: 2001 baute Pininfarina einen Sportwagen für Citroën mit Sechszylinder-Mittelmotor. Der OSEE-Prototyp hatte wegen des in der Mitte angebrachten Motors weit außenstehende Reifen. Das Auto bot Platz für drei Personen. Quelle: AP
Ferrari RossaFür den Ferrari Rossa bekam das italienische Designunternehmen Pininfarina sogar den red dot design award verliehen. Quelle: dpa
Ferrari 612 ScagliettiDieser von Pininfarina entworfene Ferrari 612 Scaglietti wurde im Jahr 2004 bei der North American International Auto Show in Detroit vorgestellt. Benannt ist das Auto nach Sergio Scaglietti, der einige der ersten Wagen für Ferrari entworfen hatte. Quelle: dpa/dpaweb
Peugeot 406Aus dem Mittelklassewagen Peugeot 406 zauberte Pininfarina 1997 ein schnittiges Coupé. Quelle: dapd

Zumindest in unseren Breiten brauchen solche Anhänger des postmodernen Hedonismus inzwischen eine Menge Mut, um die Maske der Bescheidenheit abzulegen und eine private Obsession auszuleben: Die Gesellschaft hat dafür gesorgt, dass Genüsse wie eine üppige Mahlzeit, eine Zigarre oder ein schnelles Auto inzwischen als unvernünftig, ungesund oder moralisch indiskutabel gelten. „Ein Auto mit mehr als 200 PS braucht kein Mensch“, hatte erst am Morgen ein Kommentator im Radio gepredigt und für ein neues Verkehrskonzept plädiert, das stärker auf Fahrräder, Leihwagen sowie Busse und Bahnen setzt. Tempo 400 ist bei ihm nicht mehr vorgesehen.

"Statt zu fragen, wofür wir leben, fragen wir uns nur noch, wie wir möglichst lange leben beziehungsweise überleben können – gemäß nunmehr völlig fraglos verabsolutierten Prinzipien wie Gesundheit, Sicherheit, Nachhaltigkeit und vor allem Kosteneffizienz", meint der Wiener Philosoph Robert Pfaller in seinem Buch "Wofür es sich zu leben lohnt".

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