Elektromobilität Die E-Auto-Förderung sollte gesenkt und Plug-in-Hybriden der Stecker gezogen werden

Ein Auto steht an einer E-Ladesäule und tankt. Quelle: imago images

Die üppige Förderung von Elektroautos sollte die Ampel-Regierung schnell kürzen, die der Plug-in-Hybride abschaffen. Das Geld braucht sie für die Ladeinfrastruktur. Ein Kommentar.

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Stellen Sie sich vor, Sie wollen 1000 Butterbrote schmieren. Sie haben 2000 Brote und viel zu wenig Butter. Dennoch subventionieren sie Brot. So verhält sich die Politik aktuell beim Wandel vom Verbrennungsmotor zum Elektroauto. 1,1 Millionen E-Autos fahren schon auf Deutschlands Straßen, und die Wachstumsrate der Neuzulassungen ist ins Exponentielle übergegangen. Hersteller kommen mit dem Liefern nicht nach. Und die Politik? Fördert den Absatz mit Kaufprämien von 6000 Euro.

Klar: Man kann neue Technologie anfangs subventionieren, damit sie den Durchbruch schneller schafft. Aber man muss den Absprung schaffen. Zu lange und zu hohe Subventionen schaffen Marktverzerrungen, Überkapazitäten.

Dieser Punkt ist beim E-Auto gekommen: Die Förderung sollte gesenkt werden. In wenigen Jahren, da sind alle Experten einig, werden sie ohnehin billiger sein als Benziner und Diesel. Am schlimmsten ist der Fehlanreiz bei den Plug-in-Hybriden. Auch sie fördert der Staat mit Milliarden, obwohl ihr Klimanutzen mehr als zweifelhaft ist. Studien zufolge fahren die Plug-ins zu oft mit Benzin, ja verbrauchen bis zu 300 Prozent mehr Benzin als die Hersteller angeben.

Dennoch will die Ampel sie weiter fördern. Mindestens noch ein Jahr. Mit Milliarden, die an anderer Stelle gebraucht würden. Denn – um im Bild zu bleiben – auf der Butterseite fehlt das Geld.

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Zwar darf die staatliche Fachagentur für nachhaltige Mobilität NOW den Ausbau der Ladeinfrastruktur mit zwei Milliarden Euro fördern. Doch das reicht nicht. Die Autohersteller haben zu lange nach der Maxime „verkaufen und vergessen“ gehandelt, haben E-Autos gebaut, aber nicht genug für die nötige Ladeinfrastruktur getan. Die Lücke wächst: Schon heute fehlen 13.000 öffentliche Ladepunkte, bis 2030 könnten es 400.000 sein. Das Verhältnis E-Autos zu öffentlichen Ladepunkten hat sich in zwei Jahren von 1:13 auf 1:16 verschlechtert. Die EU-Kommission sieht 1:10 als ausreichend an.

Hierhin sollte die neue Regierung schleunigst umschichten und den Plug-in-Hybriden umgehend den Stecker ziehen. Denn die Hersteller werden nicht freiwillig die komplette Ladelücke schließen.

Andere Länder gehen rigoroser gegen das wachsende Ungleichgewicht vor. Spanien etwa will alle großen Tankstellen per Gesetz zum Aufstellen von E-Auto-Ladesäulen verpflichten. Betroffen seien alle Benzin- und Diesel-Tankstellen mit mehr als fünf Millionen Litern Absatz pro Jahr, aber auch kleinere, wenn sie zu wenig Konkurrenz haben. In Deutschland schwer vorstellbar. Noch.

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