Energie Aufbruch in das Wasserstoff-Jahrhundert

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Wasserstoff in Strom umwandeln

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Bleiben Brennstoffzellen. In ihnen reagiert gasförmiger Wasserstoff mit Sauerstoff und erzeugt Strom. Der füttert wiederum eine Batterie, die einen Elektromotor antreibt. Wasserstoff in flüssiger Form direkt zu verbrennen, davon haben sich Hersteller wie BMW verabschiedet. Denn der flüssige Treibstoff muss bei minus 253 Grad gelagert werden, auch im Tank.

Speicher für Strom
Der erste grüne Wasserstoff für die Brennstoffzellen wird seit November im brandenburgischen Prenzlau hergestellt. Hier drehen sich inmitten von Getreideäckern drei Windräder des Energieunternehmens Enertrag. Die meiste Zeit liefern die Mühlen Elektrizität für 4000 Haushalte.

Ist aber die Nachfrage zu gering oder der Wind zu stark, fließt der Überschussstrom in einen schiffscontainergroßen sogenannten Elektrolyseur. Darin wird mit dem Strom Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff gespalten.

Alternative: Blockheizkraftwerke
Der Wasserstoff wird anschließend in drei lastwagengroßen Metallbehältern zwischengelagert. Danach geht es per Transporter an eine Tankstelle des Mineralölkonzerns Total im Berliner Stadtteil Spandau, wo neben herkömmlichen Pkws die rund 50 Brennstoffzellenautos der Stadt Treibstoff zapfen. 400 Kilogramm Wasserstoff kommen monatlich in Prenzlau zusammen – genug, um wie mit 2000 Liter Benzin 40 000 Kilometer weit zu fahren.
Aber die Elektrolyse hat in Prenzlau noch eine weitere Aufgabe, sagt Enertrag-Chef Werner Diwald: „Mit der Wasserstoffumwandlung haben wir das erste Mal einen Windpark grundlastfähig gemacht.“ Im Klartext: Bei Flaute, wenn die Windräder stillstehen, kann der Wasserstoff vor Ort in einem Blockheizkraftwerk wieder in Strom umgewandelt werden – neben dem Treibstoff für Brennstoffzellen liefert er so auch eine Möglichkeit, Energie zu speichern.

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