Funktionen im Auto Unsere Autos sind zu schwer zu bedienen

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Das sind die besten deutschen Autos
ADAC-Präsident Peter Meyer Quelle: AP
Ferdinand Piech Quelle: dpa
Kategorie: "Innovation und Umwelt" - Platz dreiAuf den dritten Platz in der Kategorie "Innovation und Umwelt" wählten die Leser von ADAC Motorwelt und Besucher von adac.de die Perfect Seat Collection der Paravan GmbH. Der Autoumrüster, der Serienmodelle behindertengerecht umbaut, hat ein neues Schwenk- und Drehsitzsysteme entwickelt, mit dem körperlich beeinträchtigte Menschen leichter in ihr Auto ein- und auch wieder aussteigen können. Der Clou: Das System kann von jeder Autowerkstatt in gängige Pkw-Modelle eingebaut werden. Quelle: Presse
Kategorie: "Innovation und Umwelt", Platz zweiDen zweiten Platz bekam Daimler für seinen Bremsassistenten BAS PLUS mit Kreuzungsassistent. Die Innovation: BAS Plus überwacht mithilfe zweier Radarsysteme das Fahrzeugumfeld (bis zu drei Spuren) sowie die vorausfahrenden Fahrzeuge. Der Assistent verstärkt die Bremskraft, wenn das vorausfahrende Fahrzeug bremst. Liegen keine Messwerte vor weil kein Fahrzeug vorausfährt, funktioniert das System wie ein gewöhnlicher Bremsassistent. Quelle: dpa
Kategorie: "Innovation und Umwelt" - Platz einsDen Titel in der Kategorie "Innovation und Umwelt" gewann Volkswagen für den Dreizylinder-Erdgasmotor im Modell eco up! Der erdgasbetriebene eco up! war mit 79 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer bereits 2012 Spitzenreiter auf der Umweltliste des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Quelle: Presse
The Toyota Yaris Hybrid Quelle: dapd
A logo of Toyota Motor Corp on its Prius vehicle Quelle: REUTERS

Als der 42-jährige Tester Thomas Grube das sieht, fragt er: „Wer denkt sich denn so was aus? Riesen mit überlangen Armen?“ Das Drehrad liegt so weit von dem Fahrer entfernt, dass er sich nach vorne lehnen muss, um es erreichen zu können. Urteil: „Unübersichtlich bis katastrophal.“ Dabei findet der Test aus Sicherheitsgründen mit stehenden Autos statt. Was aber, wenn der Fahrer auf der Straße unterwegs ist? SMS schreiben, Mails lesen, Navi programmieren, Musik auf dem Smartphone suchen: In neuen Fahrzeugen ist alles möglich. Im Auto offline zu sein akzeptieren vor allem jüngere Fahrer nicht mehr.

Doch die Nebenbeschäftigung während der Fahrt hat gefährliche Folgen. Wie viele Unfälle miese Bordelektronik genau verursacht, hat zwar bislang niemand untersucht. Aber: „In rund einem Drittel aller Unfälle in Deutschland ist der Fahrer abgelenkt“, sagt Christoph Lauterwasser, Leiter des Allianz Zentrums für Technik. Nach jüngsten Zahlen der US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHSTA) verursachten Fahrer, die durch elektronische Geräte abgelenkt waren, 2010 in den USA rund 47 000 Autounfälle. Eine Studie des Virginia Tech Transportation Institute befeuert die Debatte noch. Danach steigt die Unfallgefahr durch SMS und E-Mails am Steuer um das 163-Fache.

Die besten Navi-Apps fürs Smartphone
Auto-Navi Quelle: dpa
iPhone Karten Quelle: Screenshot
Nokia Navigation Quelle: Nokia
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Mobile Navigator Quelle: Screenshot
Navi-App Quelle: Screenshot

Das soll ein Ende haben. Die US-Behörde NHSTA will die Nutzung von Handys oder Navis während der Fahrt weitgehend einschränken. Nicht mehr als 30 Zeichen Text sollen auf den Armaturen-Displays während der Fahrt künftig erscheinen. Zudem sollen die Fahrer die gesamte Bordelektronik mit einer Hand und jede » » Funktion in maximal zwei Sekunden bedienen können. In unserem Test gelingt es Fahrern in der Zeit oft nicht einmal, den Radiosender einzustellen.

Das wären harte Vorgaben an die Industrie. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde will sogar Freisprechanlagen verbieten, obwohl die Nutzung von Handys ohne sie noch gefährlicher ist. Aber wie unser Test, kommt auch die Behörde zu dem Ergebnis, dass die Technik keineswegs Ablenkungen reduziert, sondern Fahrer eher verwirrt. Bei den Autoherstellern sorgen diese Vorstöße für Unruhe. Sie brauchen einfacher bedienbare Systeme.

Steuerung per Gesten

Zugleich aber müssen sie die Wünsche der Kunden erfüllen, die auf aktuelle Kommunikationstechnik im Auto nicht verzichten wollen.

Wer sich alle zwei Jahre ein neues Smartphone kauft, wird nicht hinnehmen, dass in seinem neuen Auto drei Jahre alte Technik steckt. Wie können Unternehmen das Problem lösen? GfK-Sirvaluse-Fachmann Waxenberger rät: „Die wichtigsten Funktionen wie Smartphone koppeln oder Navigationsziel eingeben müssen mit einer einzigen Taste funktionieren.“ Aber das reicht nicht. Für die Zukunft setzen Hersteller daher auf die Steuerung der Bordsysteme mit Gesten. Wie das funktionieren könnte, zeigt ein Prototyp des Autozulieferers Harman Becker: Ein Augenzwinkern stellt das Radio an.

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