Kaufen diese Kunden dann die Basisversionen, für die Sie so schön plakativ mit Preisen deutlich unter 10.000 Euro werben?
Glücklicherweise nicht alle. Es sind weniger als zehn Prozent, die wirklich die günstigste Einstiegsversion bestellen. Den Geländewagen Dacia Duster beispielsweise gibt es ab knapp 11.000 Euro. Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt aber deutlich über 15.000 Euro.
Der Kunde kauft dann als Extra breite Reifen, schöne Felgen und Ledersitze. Das mehrt den Gewinn ordentlich, oder?
Ganz genau.
Die Zeit der Alleinherrschaft auf dem Billigmarkt könnte aber bald vorbei sein. Schlottern Ihnen schon die Knie, wenn 2015 der weltweit zweitgrößte Autohersteller Volkswagen wie geplant eine eigene Billigmarke auf den Markt bringt?
Nein, bei mir schlottert nichts. Natürlich schauen wir, was Wettbewerber wie VW machen. Aber wenn wir unsere konsequente Low-Cost-Strategie und den einmaligen Vertriebsweg...
...beispielsweise mit einer festen Marge von fünf Prozent für die Händler...
...weiter verfolgen, sind wir schwer zu kopieren. Außerdem heißt es ja, VW wolle die Billigautos nur in Schwellenländern anbieten.
Das wollte Dacia anfangs ja auch. Hat aber nicht geklappt.
Stimmt. Wir hatten ein paar pfiffige Händler, die bereits 2004 immerhin 35 Dacias grau importiert haben.
Renault bietet mittlerweile eine Reihe von Elektroautos an. Kann man denn bald auch mit einem Dacia elektrisch fahren?
Nein. Das passt nicht zu Dacia.
Was passt denn dann zur Marke Dacia und was zu Renault?
Fangen wir beim Design an: Das ist eher streng germanisch bei Dacia, während Renault eher lateinische Wärme ausstrahlen soll. Die Marke Renault steht für die Demokratisierung von Innovationen wie zum Beispiel dem TomTom-Navigationssystem, das wir zu einem deutlich günstigeren Preis anbieten als die Konkurrenten. Dacia bietet alles, was nötig ist, aber es gibt beispielsweise keine Automatikgetriebe.