Mobilitätsranking Karlsruhe ist Deutschlands Carsharing-Hauptstadt

Carsharing in Deutschland boomt. Bereits mehr als eine halbe Millionen Deutsche verzichten auf ein eigenes Auto und setzen stattdessen auf die Teilzeitvariante. Der Bundesverband Carsharing (BCS) hat ein Ranking erstellt, in welcher Stadt Carsharing wirklich gut ausgebaut ist.

Platz 10: Frankfurt. Die hessische Großstadt hat beim Carsharing bislang noch nicht für Furore gesorgt. Frankfurt schwimmt mit im Trend, ohne aufzufallen. Wenig überraschend fällt die Platzierung aus: Rang 10 mit 0,51 Carsharing-Autos pro 1000 Einwohner. One-Way-Systeme sucht man in Frankfurt vergeblich. Ganz dicht auf den Fersen liegt Freiburg: Die Öko- und Uni-Stadt legt einen hohen Wert auf neue Mobilitätskonzepte. Es würde wenig wundern, wenn Frankfurt im kommenden Jahr nicht mehr unter den Top Ten rangiert, dafür aber Freiburg. Carsharing ist beliebt, weil es Geld spart: Wie die WirtschaftsWoche errechnet hat, lohnt sich ein Auto finanziell nur noch ab einer jährlichen Fahrleistung von 11.250 Kilometer. Wer auf ein eigenes Auto verzichten will, braucht aber noch ein entsprechendes Angebot in seiner Region. Quelle: dpa
Platz 9: Hamburg. Unter den vier deutschen Millionenstädten ist Hamburg Schlusslicht. Köln, München und Berlin liegen vor der Hansestadt, wenngleich die Hafenstadt deutlich aufholt. Neue Anbieter wie Citeecar und eine Stadtverwaltung, die Mobilitätsthemen ernst nimmt, dürften der Stadt in den kommenden Monaten einen Carsharing-Boom bescheren. Mit 0,56 Autos pro 1000 Einwohner kommt Hamburg auf Rang 9. Bei der absoluten Anzahl flexibler Carsharing-Autos wie Car2Go und DriveNow liegt Hamburg bereits auf Rang zwei – mit 700 Fahrzeugen gleichauf mit Köln, nur Berlin hat mehr. Quelle: dpa
Platz 8: Mannheim. Knapp 190 Autos sind im Stadtgebiet verteilt, meist geparkt an festen Stationen. Die badische Stadt kommt damit rechnerisch auf 0,59 Carsharing-Autos pro 1000 Einwohner – Platz 8. Quelle: dpa
Platz 7: Hannover. Die niedersächsische Landeshauptstadt machte im vergangenen Jahr mit einem Novum von sich reden. Normalerweise teilen sich traditionelle Unternehmen wie CambioCar, Teilauto oder Stadtmobil den regionalen Carsharing-Markt mit den One-Way-Systemen der Autohersteller wie Car2Go von Daimler oder DriveNow von BMW. Doch in Hannover ging das Unternehmen Stadtmobil in die Offensive, bevor ein Autohersteller in das Geschäftsgebiet eindringen konnte. Stadtmobil bietet neben seinen stationsgebundenen Autos auch Fahrzeuge für die One-Way-Ausleihe an. Die Stadt kommt mit 0,69 Carsharing-Autos auf 1000 Einwohner auf Platz 7. Quelle: dpa
Platz 6: Berlin. Ginge es nach der absoluten Anzahl von Carsharing-Autos, wäre das politische Zentrum auch die Carsharing-Hauptstadt Deutschlands. Denn in Berlin stehen derzeit rund 2900 Autos herum, die an festen Stationen oder frei im Stadtgebiet auf Nutzer warten – so viel wie nirgends in Deutschland. Berlin ist zudem das Testfeld für viele Unternehmen: Der Preisbrecher Citeecar versuchte sich zunächst in Berlin bevor er auch in Hamburg an den Start ging. Der Autohersteller Citroen betreibt zusammen mit der Deutschen Bahn die Elektroflotte Multicity als One-Way-System. Relativ gesehen kommt Berlin aber nur auf Rang 6 – mit einer Carsharing-Quote von 0,82 Autos pro 1000 Einwohner. Quelle: dpa
Platz 5: München. Auf dem Weg zu Deutschlands Carsharing-Hauptstadt stellt sich die bayerische Landeshauptstadt selbst ein Bein. Die Stadtverwaltung erlaubt nur maximal 300 Autos für flexible Systeme wie Car2Go und DriveNow. Damit bleibt München nur Platz 5 – mit 0,87 Carsharing-Autos pro 1000 Einwohner. Quelle: dpa
Platz 4: Düsseldorf. Wie Köln, so auch Düsseldorf. Die rivalisierenden Rheinstädte sind sich in Sachen Carsharing ziemlich ähnlich. Pro 1000 Einwohner gibt es im Durchschnitt ein Carsharing-Auto. Auch in Düsseldorf gibt es eine breite Auswahl: von Stadtmobil über Flinkster bis hin zu DriveNow und Car2Go. Quelle: dpa
Platz 3: Köln. Die Rheinmetropole hat von allen etwas: stationsgebundene Systeme wie Cambiocar und Flinkster sowie flexible Systeme wie Car2Go und DriveNow. Die gesamte Carsharing-Flotte umfasst fast 1200 Autos. Pro 1000 Einwohner sind das 1,17 Fahrzeuge. Quelle: obs
Platz 2: Stuttgart. Noch mal der Süden. Die baden-württembergische Landeshauptstadt schafft es mit knapp 850 Fahrzeugen auf Rang zwei und gehört damit laut BCS zu den Aufsteigern der vergangenen zwölf Monate. Grund ist Car2Go: Das One-Way-System von Daimler stellt neuerdings 400 Smarts im Stadtgebiet zur Verfügung und setzt voll auf Elektromobilität. Im Schnitt gibt es 1,38 Carsharing-Autos pro 1000 Einwohner. Quelle: dpa
Platz 1: Karlsruhe. 574 Autos warten in der badischen Stadt darauf, von den nahezu 300.000 Einwohnern bewegt zu werden. Damit kommen rechnerisch 1,93 Carsharing-Autos auf 1000 Karlsruher. Das Städtle ist damit unangefochten Deutschlands Carsharing-Hauptstadt. Das Netz ist knapp ein Drittel dichter als das des Zweitplatzierten. Allerdings gibt es in Karlsruhe nur stationsgebundene Konzepte. Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverband CarSharing (BCS), sieht drei Erfolgsgründe: „die kundenorientierte Angebotspolitik des Anbieters stadtmobil Karlsruhe“, „das enge Zusammenspiel eines vorbildlichen ÖPNV-Systems mit dem Carsharing-Angebot“ und „die günstige Stadtstruktur als relativ reicher Verwaltungs- und Dienstleistungsstandort“. Quelle: dpa
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